Teilqualifizierung sichert Arbeitsplatz
In einem gemeinsamen Pilotprojekt planen jetzt das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), die Fachkräfteentwicklung und -sicherung durch eine berufsanschlussfähige Teilqualifizierung (TQ) anzubieten. Zur Realisierung des Projekts trafen sich Sascha Slany, BNW-Regionalleiter Region Heide, Frank-Oliver Rebhahn, BNW-Kundenmanagement, und Björn-Ole Böttcher, BNW-Leiter technische Qualifizierung, mit Christian Bloom, iGZ-Fachbereichsleiter Bildung und Personal/Qualifizierung, sowie Clemens von Kleinsorgen, stellvertretender iGZ-Fachbereichsleiter Bildung und Personal/Qualifizierung.
„Ziel dieser Zusammenarbeit ist es“, so Bloom, „sowohl Zeitarbeitnehmer als auch Stammmitarbeiter der Kundenunternehmen im Wechsel von Arbeitseinsatz und Weiterbildungsmaßnahme zu schulen.“ Dabei sei auch der Einsatz von Fördermitteln der Agentur für Arbeit angedacht. „Ein höheres Qualitätsniveau der Mitarbeiter, flexiblere Einsatzmöglichkeiten, eine höhere Kundenbindung und letztendlich auch ein Imagevorteil“, listete Sascha Slany die Vorteile für die Zeitarbeitgeber und -nehmer bei Teilnahme an diesem Projekt auf.
Mehrere Module
Frank-Oliver Rebhahn erläuterte, dass anerkannte Ausbildungsberufe in mehreren, in sich geschlossenen Modulen abgebildet werden. Wer dann alle Teilqualifizierungsmodule eines Berufs erfolgreich wahrnehme, könne einen Berufsabschluss absolvieren. Alle Module seien an die Ausbildungsordnung und die jeweiligen Rahmenlehrpläne der Ausbildung gebunden.
Voraussetzungen
Die Teilnahme bedinge einige Voraussetzungen: Ein Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters müsse vorgelegt werden. Seit mindestens vier Jahren dürfe kein Ausbildungsabschluss gemacht worden sein, und ein Teilnehmer müsse gesundheitlich geeignet sein. Ebenfalls auf der Agenda stehe die Teilnahme an einem Eignungstest. „Das Angebot richtet sich in erster Linie an ungelernte Mitarbeiter, Geringqualifizierte, Berufsrückkehrer, Arbeitslose, und Beschäftigte mit Migrationshintergrund“, verwies Slany auf die Zielgruppen.
Mehrwert für Arbeitnehmer
„Die Steigerung des Selbstwertgefühls sowie eine positive Auswirkung auf die Motivation und die Arbeitsleistung und damit die Sicherung des Arbeitsplatzes als anerkannte Fachkraft können sich die Beschäftigten auf die Habenseite schreiben“, betonte Slany. Für die Zeitarbeitsunternehmen ergebe sich der Mehrwert aus der schnellen und flexiblen Qualifizierung An- und Ungelernter, die effiziente Nutzung vorhandener Potenziale und die Bindung der Fachkräfte an ihr Unternehmen.
iGZ-Businessbreakfast
„Geplant ist nun zunächst, dass wir das Pilotprojekt unseren Mitgliedsunternehmen beim iGZ-Businessbreakfast am Donnerstag, 27. Februar, in Hannover vorstellen. Unsere Mitglieder treffen sich um 8.30 Uhr im Domero-Hotel“, informierte Christian Bloom abschließend. (WLI)