„Tarifliche Lösungen viel geeigneter“
Andreas Stellmann, rheinland-pfälzischer Landesvorsitzender des Kolpingwerks, hatte in einer Stellungnahme erklärt, der Zeitarbeit müsse mit einer gesetzlichen Neuregelung „dringend Einhalt geboten“ werden. Denn Zeitarbeit dürfe nicht dazu genutzt werden, „Tarifverträge auszuhebeln und Arbeitnehmerrechte zu umgehen.“
Tarifliche Lösungen
Auch der iGZ setze sich für „Gute Zeitarbeit“ ein, die im Rahmen der Gesetze und der allgemein gültigen Regelungen stattfinde. Weitere gesetzliche Maßnahmen hält Speker jedoch nicht für nötig. Tarifliche Regelungen, die von den Sozialpartnern selbst getroffen werden, seien viel geeigneter, um die „Gute Zeitarbeit“ voranzutreiben.
Branchenzuschlags-Tarifverträge
Jüngst seien für bislang neun Branchen zusätzliche Tarifverträge abgeschlossen worden, die den Lohn der Zeitarbeitskräfte stufenweise an den des Stammpersonals anpassen. Außerdem haben die Mitglieder des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen zahlreiche Selbstverpflichtungen beschlossen, wie etwa den iGZ-Ethik-Kodex, der von der unabhängig besetzten Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) überwacht werde.
Wichtiges Flexibilisierungsinstrument
„Es mag im Einzelfall – wie übrigens im sonstigen Wirtschaftsleben auch – in der Zeitarbeit „Schwarze Schafe“ geben“, räumte Speker im Brief ein. Da die Zeitarbeit aktuell besonders beobachtet werde, scheine jeder Einzelfall gleich zur Generalisierung herangezogen werden. „Zeitarbeit ist jedoch […] ein wichtiges Instrument für den deutschen Arbeitsmarkt und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Nicht, um Lohnstandards zu umgehen, sondern um die nötige Flexibilität herzustellen“, betonte er. (ML)