Tarifbindung bleibt weitestgehend stabil

In der Zeitarbeitsbranche ist die Tarifbindung schon fast eine Selbstverständlichkeit – nahezu 100 Prozent der Zeitarbeitnehmerschaft werden nach den Tarifwerken der Zeitarbeitgeberverbände bezahlt, die mit den DGB-Gewerkschaften ausgehandelt wurden. Daneben gibt es Haustarifverträge, die mit den Gewerkschaften direkt vereinbart sind.

Im Jahr 2021 arbeiteten 43 Prozent der Beschäftigten in Betrieben mit Branchentarifvertrag. Die Tarifbindung ist dabei im Westen deutlich höher als im Osten. 45 Prozent der westdeutschen und 34 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten in einem Betrieb, in dem ein Branchentarifvertrag galt. Gegenüber dem Vorjahr blieb der Anteil in Westdeutschland unverändert, in Ostdeutschland stieg er um zwei Prozent.

Jährliche Befragung

Das zeigen Daten des IAB-Betriebspanels, einer jährlichen Befragung von rund 15.500 Betrieben durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). „Nachdem wir jahrelang einen rückläufigen Trend in der Branchentarifbindung beobachten konnten, blieben die Zahlen 2021 stabil“, erläutert IAB-Forschungsbereichsleiterin Susanne Kohaut.

Haustarifverträge

Die Verbreitung von Firmen- oder Haustarifverträgen blieb laut IAB-Pressemitteilung ebenfalls weitgehend unverändert: diese Form der Tarifbindung galt 2021 für neun Prozent der westdeutschen und für elf Prozent der ostdeutschen Beschäftigten, 2020 galt dies für acht Prozent der westdeutschen und elf Prozent der ostdeutschen Beschäftigten. 46 Prozent der westdeutschen und 55 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten arbeiteten 2021 in Betrieben, in denen es keinen Tarifvertrag gab.

Tarifbindung

Die Branchentarifbindung nehme mit der Betriebsgröße zu. Besonders hoch sei der Anteil der Beschäftigten, die unter einen Branchentarifvertrag fallen, im Bereich der Öffentlichen Verwaltung/Sozialversicherung mit 79 Prozent. Besonders gering sei der Anteil im Bereich Information und Kommunikation mit 15 Prozent.

Privatwirtschaft

Der Anteil der Beschäftigten in privatwirtschaftlichen Betrieben ab fünf Beschäftigen, die durch einen Betriebsrat vertreten seien, sei leicht rückläufig. Im Jahr 2021 waren, so das IAB, in Ostdeutschland 34 Prozent der Beschäftigten durch einen Betriebsrat vertreten, in Westdeutschland traf dies auf 39 Prozent zu. Demgegenüber waren es im Jahr 2020 in Ostdeutschland noch 36 Prozent und in Westdeutschland 40 Prozent. (WLI)

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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