Tack: Befristete Beschäftigung reduzieren

Jetzt spricht die SPD: Nachdem die WirtschaftsWoche Damienne Cellier, Betriebsratschefin Randstad, zu den Folgen der gesetzlichen Regulierung der Zeitarbeitsbranche interviewt hat, reagierte nun die SPD auf die Anschuldigungen.

Für Cellier steht fest: Die Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes verschlechtert die Situation der Zeitarbeitnehmer enorm. Diese hätten teilweise hohe Einkommensverluste sowie instabilere Lebensverhältnisse. Daher forderte die Betriebsratschefin von Andrea Nahles, SPD-Fraktionsvorsitzende, die AÜG-Reform im Bundestag erneut zu diskutieren.

Reaktion der SPD

Kerstin Tack, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, ist da anderer Meinung. Im Interview mit der WirtschaftsWoche erklärte sie, dass sie zwar die Position von Cellier verstehe, aber nicht teile. „Ich teile jedoch die geschilderte Kritik, dass Zeitarbeiter bei einer Übernahme zum Teil aus einem un- in ein befristetes Arbeitsverhältnis wechseln,“ betonte Tack. „Die Antwort darauf ist jedoch nicht die Höchstüberlassungsdauer abzuschaffen, sondern die Möglichkeiten der befristeten Beschäftigung zu reduzieren.“

Riskanter Wechsel

Aber auch der Wechsel von einem Zeitarbeitsunternehmen in ein befristetes Arbeitsverhältnis berge für Zeitarbeitnehmer Risiken. Denn befristete Neueinstellungen könne der Gesetzgeber kaum verhindern. Zwar werden Folge-Befristungen erschwert, das heiße jedoch nicht, dass der ehemalige Zeitarbeitnehmer einen unbefristeten Vertrag bekomme. (SB)