Stolz: Stimmungsmache nicht akzeptabel
Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) kritisiert jüngste Äußerungen der AfD-Fraktionsvorsitzenden Alice Weidel scharf. Eine extra von der AfD-Fraktion in Auftrag gegebene Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) hatte die längst bekannte und regelmäßig von der BA veröffentlichten Tatsache benannt, dass mit 34 Prozent ein relativ hoher Anteil ausländischer Arbeitnehmer in der Zeitarbeit tätig ist.
Die AfD-Fraktionsvorsitzende behauptete daraufhin, die „massive Einwanderung Unqualifizierter geht zu Lasten deutscher Geringverdiener“. Und der AfD-Bundestagsabgeordnete René Springer meinte hierzu ergänzend in der Zeitung "WELT": „Durch die weiter steigende Anzahl ungelernter Arbeitskräfte wird das Lohnniveau im ohnehin niedrig bezahlten Zeitarbeitssektor noch weiter nach unten gedrückt“.
Diskriminierende Behauptungen
Hierzu erklärt Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer: „Die deutschen Zeitarbeitsunternehmen zahlen ihre Beschäftigten nach Tarif und dieser richtet sich nach Qualifikation und Tätigkeit, ganz sicher nicht nach Herkunftsland oder Staatsangehörigkeit. Es mag ja sein, dass die AfD händeringend nach vereinfachenden Darstellungen sucht, um Aufmerksamkeit zu gewinnen. Dies darf aber nicht zu Lasten der Zeitarbeitskräfte gehen. Gerade Menschen, die im Helferbereich tätig sind, verdienen Anerkennung unabhängig von ihrer Hautfarbe für ihren beruflichen Integrationsweg und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Kein einziger Zeitarbeitnehmer erhält aus diesem Grund auch nur einen Cent weniger. Zumindest hätte die AfD die Branchentarifverträge mit den DGB-Einzelgewerkschaften studieren sollen, bevor sie versucht, unhaltbare diskriminierende Behauptungen aufzustellen. Ebenso wenig hat die AfD die jüngste Feststellung der Bundesagentur für Arbeit berücksichtigt, wonach die zeitarbeitsbedingte Lohndifferenz wesentlich geringer sei als bisher angenommen. Gerade die Personaldienstleister bieten Menschen auch im Helferbereich berufliche Entwicklung und damit Integrationsmöglichkeiten: sozialversicherungspflichtig, tariflich abgesichert und überwiegend in Vollzeit. Auf diese Integrationsleistung sind wir stolz und dies sollte auch die AfD positiv anerkennen.“ (WLI)