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In der heutigen Arbeitswelt gilt es, flexible zu sein, um den Anforderungen begegnen zu können. Die Stiftung flexible Arbeitswelt begleitet den Wandel am Arbeitsmarkt mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik – und ist überparteilich mit allen am Prozess Beteiligten im Austausch.

Stiftung flexible Arbeitswelt: Gemeinsam Potenziale heben

Der Arbeitsmarkt und die Arbeitswelt befinden sich in einem ständigen Veränderungsprozess. Dass die demografische Entwicklung, die Digitalisierung und der Mangel an Fachkräften die Arbeitswelt nachhaltig verändern werden und schnelle unbürokratische Lösungen nötig sind, waren Ausgangspunkt für die Gründung der Stiftung im Jahr 2020. Die Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, den Wandel am Arbeitsmarkt mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik intensiv zu begleiten. Wichtig ist uns, überparteilich mit allen am Prozess Beteiligten im Austausch zu sein. Insbesondere strebt die Stiftung eine stärkere Einbindung wissenschaftlicher Erkenntnisse an. Konkret geht es um Fragen wie: Wie wollen die Menschen morgen arbeiten? Welche Anforderungen stellen die Unternehmen morgen an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Und: Wie gelingt es, die vielen Schulabbrecher mitzunehmen und zu qualifizieren? Als gemeinnützige Stiftung liegt der Fokus auf der Förderung von Bildung, insbesondere mit Blick auf die wachsende Flexibilisierung der Arbeitswelt, des Personaleinsatzes und der Beschäftigungsverhältnisse. Seit der Gründung vor drei Jahren ist die Resonanz auf die Arbeit der Stiftung kontinuierlich gestiegen. Verschiedene Kooperationen wurden beschlossen, weitere sind in Vorbereitung.

Wie eine solche Zusammenarbeit aussehen kann, zeigt die Qualifizierungsoffensive, in deren Rahmen die Stiftung mit der Bundesagentur für Arbeit und einem Bildungsträger 2022 ein Exempel statuiert hat. Startschuss war im März 2022 in der Region Nürnberg. Ziel des Pilotprojektes ist es, Politik und Verwaltung bei der Herausforderung, dem Fachkräftemangel zu begegnen, zu unterstützen. Weitere Regionen haben inzwischen ihr Interesse am Qualifizierungsbund zum Ausdruck gebracht. Dieses Projekt lässt sich auf andere Bereiche des Arbeitsmarktes übertragen, zum Beispiel bei Weiterbildung/Qualifizierung und der Einbeziehung ausländischer Arbeitskräfte.

Bis heute hat der Verbund 15 Mitglieder. Er wird flankiert von einem Netzwerk aus Partnern und Förderern, darunter Bildungsträger und Weiterbildungseinrichtungen, das Jobcenter, Kammervertretungen sowie der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ). Alle Beteiligten sind der Überzeugung, dass dem Fachkräftemangel nur in Form von Allianzen mit Erfolg begegnet werden kann. Gemeinsam Potenziale heben, muss das Motto sein. Das Einbinden der verschiedenen Stakeholder stellt sicher, dass das Netzwerk politisch gut eingebunden ist. Gleichzeitig garantiert die Agentur für Arbeit als Koordinator die Überbetrieblichkeit des Verbunds, dessen Mitglieder sich mittels eines gemeinsamen „Letter of Intent“ zur transparenten und vertrauensvollen Zusammenarbeit bekennen.

Vorteile für Personaldienstleister

Das Modell der Qualifizierung im Verbund schafft einen Mehrwert für die sozialen Sicherungssysteme und die Träger der Arbeitslosenvermittlung. Aber auch die Akteure der Weiterbildungslandschaft gewinnen durch wertvolle Kontakte in die Arbeitswelt, bekommen aktuelle Informationen zu gefragten Qualifikationen aus erster Hand und profitieren von der gebündelten Nachfrage und berechenbaren Teilnehmerzahlen für ihre Kurse. Die Unternehmenskunden der Personaldienstleister bekommen einen besseren Zugriff auf qualifiziertes Personal, ohne selbst den Aufwand eines eigenen Qualifizierungsangebotes angehen zu müssen. In einem agilen Prozess werden Fachkenntnisse für einen Arbeitsmarkt vermittelt, der immer komplexere Kenntnisse verlangt.

Die Nürnberger Initiative bekommt aus dem politischen Berlin durchweg positive Resonanz. Das wird unter anderem in den vielen Einzelgesprächen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages deutlich. Die Initiatoren des Nürnberger Projektes spornt das an. Ziel sind Qualifizierungsverbünde in ganz Deutschland.

Weitere Kooperationen

  • u. a. Institut für Bildungsprozessforschung und Bildungsmanagement (IBfBm): Das Institut gehört zum bbw Bildungswerk der Wirtschaft in Berlin und Brandenburg e.V., geplant ist die Vernetzung mit anderen Bildungswerken der Wirtschaft.
  • Zeppelin Universität Friedrichshafen u.a.: Studie „Frauen in Top-Managementorganen öffentlicher Unternehmen – ein deutschlandweiter Städtevergleich“
  • Europa-Institut für Erfahrung und Management (METIS) der Rheinischen Fachhochschule Köln
  • Handelskammer Hamburg

Ziele der Stiftung

Die Stiftung flexible Arbeitswelt ist eine selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Berlin. Stifter im Sinne der Satzung ist der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e.V. (BAP). Ziel ist die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung bei der Flexibilisierung der Arbeitswelt, des Personaleinsatzes und der Beschäftigungsverhältnisse im Hinblick auf die Anforderungen der Wirtschaft und der Schutzinteressen von Arbeitnehmern.

Der Stiftungszweck wird verwirklicht insbesondere durch Seminare, Schulungen und Fortbildungsveranstaltungen und Förderung von Maßnahmen zur beruflichen Qualifizierung und Weiterbildung, von Forschungsvorhaben einschließlich der Vergabe von Forschungsaufträgen und -mitteln sowie Organisation, Herausgabe und Unterstützung von wissenschaftlichen Publikationen, insbesondere mit Blick auf Digitalisierung und des Dialogs zwischen Wirtschaft und Hochschulen.

Vorstand der Stiftung

  • Wilhelm Oberste-Beulmann, Vorstandsvorsitzender, ehemaliger Vorsitzender Geschäftsführer START NRW, bis 2019 Vizepräsident BAP (u.a. zuständig für Bildung, Qualifikation)
  • Andrea Grudda, stellvertretende Vorsitzende, Strategin, Coach, Autorin
  • Thomas Hetz, geschäftsführender Vorstand, bis 2020 Hauptgeschäftsführer BAP

Kuratorium der Stiftung 

  • Dr. Anabel Ternès von Hattburg, Vorsitzende, CEO GetYourWings gemeinn. GmbH
  • Kerstin David, stellvertretende Konzernbetriebsratsvorsitzende beim Versicherungskonzern Provinzial, aktive Gewerkschafterin auf Landes- und Bundesebene bei ver.di.
  • Bernd Becking, nationaler Experte bei der EU-Kommission, von 2016-2020 Vorstand Regionaldirektion Berlin Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit.
  • Dr. Sascha J. Flemnitz, Professor für Bildungsmanagement, Geschäftsführer bbw-Gruppe, Direktor des Instituts für Bildungsprozessforschung und Bildungsmanagement
  • Florian Keppeler, Assistent Professor am Crown Prince Frederik Center for Public Leadership, Aarhus University (Dänemark)

Aktivitäten der Stiftung

  • Regelmäßige Fachgespräche zum Arbeitsmarkt
  • Entwicklung einer Schriftenreihe: Verfügbar in Universitätsbibliotheken und Fachbibliotheken, die sich mit Fragen der Wirtschaft/ Arbeitswelt/ Personalthemen beschäftigen. Die Publikationen werden ebenso der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und Deutschen Nationalbibliothek Leipzig zur Verfügung gestellt sowie der Politik, Verbänden und Presse.
  • Band 1: 50 Jahre Zeitarbeit in Deutschland
  • Band 2: „Die digitale Transformation in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) – Zukunftsfit durch Aus- und Weiterbildung“ von Astrid Dirks M.A.
  • Band 3: „Positionen zum Thema Arbeit“, Statements von Experten.
  • Band 4-6 sind für 2023 geplant.

Weitere Informationen zur Stiftung Flexible Arbeitswelt finden Sie hier.  

Über den/die Autor/In

Thomas Hetz

Thomas Hetz, Dipl. Geograph, war u. a. von 1983-1986 Studienleiter der Rudolf-von-Bennigsen-Stiftung Hannover. Von 1986-1991 war er Sprecher des Niedersächsischen Ministers für Bundes- und Europaangelegenheiten Heinrich Jürgens. Ab 1991 war er bei den Ministern Frau Dr. Imgard Schwaetzer und Herrn Prof. Dr. Klaus Töpfer als Leiter des Ministerbüros und des Leitungsstabes tätig. 1996 wechselt er in die Verbändelandschaft und war bis 2000 Geschäftsführer und Leiter des Verbindungsbüros Parlament und Bundesregierung beim Hauptverband der Bauindustrie e.V. (HdB) zunächst in Bonn und dann ab 2000 in Berlin. 2005 wechselte er in die Personaldienstleistungsbranche und war bis 2011 Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Mittelständischen Personaldienstleister e.V. (AMP). Nach der Verschmelzung der Verbände AMP und BZA (Bundesarbeitgeberverbandes der Zeitarbeit e. V.) 2011 zum Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) war er seit dem Hauptgeschäftsführer des fusionierten Verbandes BAP. Seit 2020 ist er Geschäftsführender Vorstand der Stiftung flexible Arbeit mit Sitz in Berlin.


E-Mail: t.hetz@flexible-arbeit.de

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