Stärkere Vernetzung gefordert

Sie forderte die Delegationen der europäischen Arbeitsverwaltungen auf, sich beim Thema Jugendarbeitslosigkeit stärker zu vernetzen. Vertreter aus zehn europäischen Staaten nahmen an der Konferenz teil.

Innereuropäische Mobilität

7,5 Millionen junge Menschen sind derzeit in der EU arbeitslos gemeldet. Dabei suchen Unternehmen in Deutschland teilweise händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern. Das Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, Raimund Becker, verwies auf Deutschlands bewährtes duales Ausbildungssystem. Es könne Vorbild sein für Europa. Die innereuropäische Mobilität von Jugendlichen müsse durch Projekte konkret werden.

Beschäftigung anbieten

Koos Richelle, Generaldirektor der EU-Kommission für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit, unterstrich, dass die Kommission die Jugendgarantie-Programme in der EU angestoßen habe. Diese sollen dafür sorgen, dass Jugendlichen nach höchstens vier Monaten Arbeitslosigkeit eine Beschäftigung, Lehrstelle oder Weiterbildung angeboten wird. Bislang arbeiteten nur 2,8 Prozent der Beschäftigten in der EU im Ausland, so Richelle weiter. Er forderte einen Wissenstransfer der Arbeitsagenturen untereinander, neue Denkansätze und die intelligente Nutzung der EU-Mittel.

Basis für Wachstum

Fachkräfte seien die Basis für Wachstum und Innovation, so von der Leyen. Es sei an der Zeit, die Wettbewerbsfähigkeit der einzelnen EU-Länder mittelfristig einander anzugleichen. Die Frage des Lebensunterhalts sei gerade für die junge Generation existenziell. Vor allem in der Phase der Familiengründung, aber auch bei der Alterssicherung gelte es, dies im Blick zu halten.

Situation analysieren

In Deutschland gibt es 340 Ausbildungsberufe. Die nationalen Arbeitsvermittlungen sind nun aufgefordert, länderübergreifend junge Menschen mit Arbeitgebern zusammenzubringen. Stärken und Schwächen der einzelnen Arbeitsmärkte müssen stärker analysiert werden. Das bestehende Netzwerk für Arbeitsvermittlung "Eures" ist um eine Ausbildungsplattform erweitert worden.

Europäisch denken

"Lasst uns diese Themen europäisch denken", so von der Leyen. "Freizügigkeit ist eines der kostbarsten Güter Europas!" Die größte Hürde für junge Menschen sei die Sprachbarriere. Daher wolle die Bundesregierung gezielt arbeitsuchende Jugendliche mit Sprachkursen fördern. Junge Menschen seien die "besten Botschafter für eine europäische Vision", so die Ministerin.

Internetplattform

Von der Leyen stellte eine Internetplattform vor. Dort können sich Jugendliche über die Programme informieren. Für Sprachkurse im Heimat- und Gastgeberland sowie Reise- und Bewerbungskosten werden für 2013 Mittel in Höhe von 140 Millionen Euro bereitgestellt. 40 Unternehmen aus 40 Berufen sind bereits Partner der Bundesinitiative. Die Bundesagentur für Arbeit rechnet für das laufende Jahr mit einigen Hundert Bewerbern. Vor allem aus Ländern wie Spanien, Portugal, Griechenland und Irland. (WLI) (Job of my life)