Stabile Arbeitsverhältnisse in Zeitarbeit
Im April 2016 gab es 811.400 Zeitarbeitskräfte, berichtet die Bundesagentur für Arbeit jetzt in ihrem Monatsbericht Juni. Das sind 27.100 mehr als im Vorjahr (+ 3,5 Prozent) und 4.600 mehr als im Vormonat (+ 0,6 Prozent).
Auch der Anteil der Zeitarbeitskräfte, die ihre Beschäftigung verloren, ging im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent zurück (24.376 Meldungen). In Ostdeutschland war der Rückgang noch stärker (-8,9 Prozent) als in Westdeutschland (-5 Prozent).
Positive Entwicklung
„Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter positiv. Die Arbeitslosigkeit ist erneut gesunken und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat kräftig zugenommen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist unvermindert hoch“, kommentierte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, die Statistik.
Arbeitslosigkeit gesunken
Auch die Zahl der Arbeitslosen ist von Mai auf Juni um 50.000 auf 2.614.000 gesunken. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre ist die Arbeitslosigkeit im Juni um 57.000 zurückgegangen. Saisonbereinigt hat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 6.000 abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr waren 97.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet.
Mehr Integrationskurse
Die Unterbeschäftigung, die auch Arbeitnehmer in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, ist gesamtwirtschaftlich saisonbereinigt um 23.000 gestiegen. Grund ist die stärkere Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik. Zugenommen haben insbesondere Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie durch Dritte geförderte Maßnahmen; hierunter fallen vor allem die Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im Juni 2016 auf 3.533.000. Das waren 26.000 weniger als vor einem Jahr. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosigkeit betrug im Mai 1,78 Millionen und die Erwerbslosenquote lag bei 4,2 Prozent.
Erwerbstätigkeit
Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sind weiter gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 45.000 gestiegen. Mit 43,56 Millionen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 559.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat nach der Hochrechnung der BA von März auf April um 33.000 zugenommen. Mit 31,33 Millionen lag die Beschäftigung gegenüber dem Vorjahr um 681.000 im Plus.
Arbeitskräftenachfrage
Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern ist nach wie vor sehr hoch. Im Juni waren 665.000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 93.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt lag die Nachfrage gegenüber dem Vormonat mit 4.000 im Plus. Der Stellenindex der Bundesagentur für Arbeit (BA-X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland – blieb im Juni 2016 unverändert bei 216 Punkten. Nach dem kräftigen Anstieg im Vormonat behält der BA-X in diesem Monat sein sehr hohes Niveau bei und signalisiert weiterhin eine starke Kräftenachfrage. Der Vorjahresabstand fällt mit einem Plus von 25 Punkten sehr deutlich aus.
Aslybewerber in Statistik aufgenommen
Neu in der Statistik werden nun auch Asylbewerber, anerkannte Schutzberechtigte und geduldete Ausländer aus den wichtigsten Asylherkunftsländern mitgezählt. Danach wurden im Juni in Deutschland 297.000 geflüchtete Menschen als Arbeitsuchende und darunter 131.000 als Arbeitslose von einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter betreut. Angaben zu zurückliegenden Zeiträumen liegen nicht vor. (ML)