Richtungswahl für die Zeitarbeit

Richtungswahl – was ist das eigentlich? Per Definition eine Wahl, von der eine Wende in der politischen Richtung erwartet wird. Wird die Bundestagswahl am 26. September eine Richtungswahl sein – für die Zeitarbeit? Dieses Thema beleuchtet der iGZ in der neuen Zdirekt! Das Verbandsmagazin ist gerade in den Druck gegangen und geht allen Abonnenten ab Ende der kommenden Woche zu.

Nicht der Wind bestimmt die Richtung, sondern die Stellung der Segel – das wissen nicht nur Könner von Halsen und Wenden. Das Sprichwort dient als Metapher für so viele Themen und Herausforderungen unserer Zeit – und zeigt gleichzeitig aber auch auf, dass jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann. Im September wählt Deutschland eine neue Regierung – und damit eine neue Zukunft. Eine Richtungswahl für unsere Branche, denn die Mächte an der Entscheidungs-Pinne – um im Boot zu bleiben – werden danach andere sein. Umso wichtiger ist es im Vorfeld der Wahl allen (potenziellen) politischen Beteiligten klarzumachen, was die Zeitarbeit ist und wofür die Branche steht. Zeitarbeit als flexible Beschäftigungsform ist ein unverzichtbares Element in der modernen Arbeitswelt. Sie ermöglicht es den Unternehmen und der Wirtschaft, effizient und flexibel auf eine volatile Nachfrage zu reagieren und sich gleichzeitig auch bestmöglich zu spezialisieren. Dazu bedarf es aber guter, moderner und kluger Rahmenbedingungen. Unternehmen brauchen Zutrauen und Freiraum, sie brauchen Luft zum Atmen, Experimentieren und Wachsen, statt immer neuer Regularien und Vorschriften.

Zeitarbeit in den Wahlprogrammen

Laut einer Blitzumfrage des Marktforschungsunternehmens Lünendonk & Hossenfelder zu Beginn dieses Jahres rechnet ein Drittel der befragten Personaldienstleister mit einer weiteren Regulierung der Zeitarbeit nach der Bundestagswahl. Von einer Liberalisierung gehen hingegen 14 Prozent aus. Dieser „geschäftsfreundlichere“ Ansatz wird vor allem von CDU/CSU und FDP erwartet, wohingegen regulierende Maßnahmen mit einer Regierungsbeteiligung von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Die Linke oder SPD in Verbindung gebracht werden. Wie stark soll der Staat in den Arbeitsmarkt eingreifen und wie viel überlässt er den Marktkräften sowie den Tarifparteien und Sozialpartnern? Vor allem an diesem Punkt scheiden sich die Ansichten der politischen Parteien. Wie genau und wie die Einstellung der Parteien zur Zeitarbeitsbranche ist, zeigt der iGZ in der neuen Zdirekt!.

Kanzlerkandidaten, Wahlforscher und Tipps für politisches Engagement

Eine Bundestagswahl ist vor allem auch eine Personenwahl. Längst bringen sich die aussichtsreichsten Kandidaten in Stellung – oder versuchen, nicht allzu sehr in den Gegenwind aus gegnerischer Richtung zu geraten. Wie zuletzt die Grünen-Spitzenkandidatin Annalena Baerbock, die sich nach Plagiatsvorwürfen und Unstimmigkeiten im Lebenslauf in einer Glaubwürdigkeitsdiskussion wiederfindet. Wie die einzelnen Kanzlerkandidaten zum Thema Zeitarbeit stehen, zeigt diese Zdirekt!. Aber auch Wahlforscher Jürgen W. Falter kommt zu Wort und ordnet den Wahlkampf ein – und der ehemalige Grünen-Politiker Rezzo Schlauch – der Co-Architekten der Arbeitsmarktreformen unter „Mister Zeitarbeit“ Wolfgang Clement – blickt auf die Wahlkämpfe der vergangenen zwanzig Jahre zurück. Der Wahlkampf in der Zeitarbeit vor Ort und wie sich Zeitarbeitsunternehmen für die Branche politisch engagieren können, sind weitere Themen der Ausgabe. Auf der Doppelseite in der Heftmitte räumen wir mit Vorurteilen gegen die Zeitarbeit auf – plakativ, auch zum Aufhängen an jede (Wahl-)Büro-Wand. (SaS) 

Hier kann die neue Zdirekt! zur Bundestagswahl bereits online gelesen werden: