Qualifizierung passgenau steuern
Die inhaltliche Grundlage schaffte Wolfgang A. Binder, Human Capital Management. Arbeitsplätze werden mobiler, Hierarchien unwichtiger, Arbeitsverhältnisse lockerer, nannte er einige Trends der Arbeitswelt von morgen. Die Anforderungen an die einzelnen Beschäftigten würden sich erhöhen. „Darum muss die Zeitarbeit verstärkt in die Ausbildung investieren. Und damit meine ich nicht Weiterbildung, sondern tatsächlich Ausbildung“, stellte Binder klar.
Sinnhaftigkeit kontrollieren
Vor jeder Qualifikationsmaßnahme sei es jedoch wichtig genau zu überlegen, ob diese auch sinnvoll ist, mahnte Prof. Dr. Markus-Oliver Schwaab, Hochschule Pforzheim. Für einen Lernerfolg müssten die Teilnehmer motiviert, das Programm maßgeschneidert, die Lernsituation angenehm und der Trainer kompetent sein. „Die richtigen Investitionen in die richtigen Personen mit den richtigen Steuerungsgrößen!“, fasste Schwaab zusammen.
Feedback aus der Wirtschaft
Den Spiegel hielt Harald Meyer der Branche vor. Der Personalleiter der mobilcom-debitel GmbH erläuterte, was die Wirtschaft von modernen Zeitarbeitsunternehmen erwartet – und was nervt. „Bitte rufen Sie nicht ständig an“, appellierte er schmunzelnd an die Unternehmer, die viel Zeit in Telefonakquise stecken. Eine kurze Email mit der Bitte um ein persönliches Gespräch sei häufig zielführender.
Praxisforen
Nach der engagierten Podiumsdiskussion zum Thema „Qualifizierung oder Entlassung?“ (separater Artikel) verteilten sich die knapp 100 Kongressteilnehmer auf die insgesamt neun Praxisforen (separater Artikel). In drei Blöcken bot der iGZ den Personalinteressierten je drei Workshops rund um die Themen Ausbildung, Weiterbildung und informelle Kenntnisse an. Die begleitende Fachausstellung „Weiterbildung in der Zeitarbeit“ bot in den Pausen zusätzliche Informationen und die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
E-Learning
Zum abschließenden Vortrag von Nicole Munk kam das Plenum wieder zusammen. Die iGZ-Regionalkreisleiterin Baden teilte ihre Erfahrungen mit E-Learning-Maßnahmen mit den Kongressteilnehmern. Den Abschluss des Kongresstages bildete die iGZ-Projektgruppe E-Learning: Nicole Munk und Dr. Bernd Benikowski stellten das Testprojekt „Arbeitsrecht für Disponenten“ vor. Die iGZ-Regionalkreisleiterin Baden und der Geschäftsführer des „TZZ – TrainingsZentrumZeitarbeit“ waren sich einig, dass dem iGZ damit ein großer Schritt auf dem Weg in eine zukunftsorientierte Weiterbildungspraxis gelungen ist. (ML)