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Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), zeigt sich angesichts der soliden Arbeitsmarktzahlen zufrieden.

Positive Arbeitsmarktentwicklung

Die Arbeitslosigkeit im August hat sich real im Vormonatsvergleich leicht erhöht – im saisonbereinigten Vorjahresvergleich jedoch um 106.000 abgenommen. Damit entwickelt sich der Arbeitsmarkt nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, weiter günstig.

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, hat sich saisonbereinigt um 7.000 verringert. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung im August 2015 auf 3.586.000 Personen. Das waren 172.000 weniger als vor einem Jahr.

Zeitarbeitsjobs immer stabiler

Einen moderaten Anstieg verzeichnet auch die Zeitarbeit. Für den Monat Juni weist die BA-Statistik bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 39.000 auf nunmehr 818.400 Beschäftigungsverhältnisse auf. Damit befindet sich die Arbeitnehmerüberlassung diesbezüglich im Mittelfeld. Spitzenreiter bei den neuen Jobs sind die qualifizierten Unternehmensdienstleistungen (+ 87.000), der Bereich Pflege und Soziales (+ 66.000) sowie der Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+ 64.000). Rückläufig ist die Beschäftigung im Öffentlichen Dienst (- 12.000) und im Wirtschaftszweig Bergbau/ Energie/ Wasser/ Entsorgung (- 7.000). Jobs in der Zeitarbeit werden dabei immer stabiler: Weiter rückläufig ist die Zahl der Mitarbeiter, die von der Zeitarbeit in die Arbeitslosigkeit wechseln. Hier verzeichnet die Branche im Vorjahresvergleich des Zeitraums vom Jahresbeginn bis zum Ende des Berichtszeitraums ein Minus von rund 5.100.

„Beschränkungen der Zeitarbeit nicht nachvollziehbar“

Werner Stolz, Hauptgeschäftsführer des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), zeigt sich angesichts der soliden Arbeitsmarktzahlen zufrieden: „Der deutsche Arbeitsmarkt ist trotz schwieriger internationaler Rahmenbedingungen erstaunlich robust. Die Zeitarbeit als ein wichtiges Regulativ der betrieblichen Flexibilität spielt in diesem Zusammenhang auch eine wichtige und stabilisierende Rolle für die Unternehmen. Diesen Gedanken muss die Politik im Hinterkopf behalten, wenn sie in Kürze die im Koalitionsvertrag vorgesehenen Änderungen bei den Rahmenbedingungen der Zeitarbeit umsetzen will. Je mehr die Zeitarbeit eingeschränkt wird, desto mehr geht das zu Lasten eines wichtigen Flexibilitätsinstruments für die Wirtschaft. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei Zeitarbeitsverhältnissen um tarifierte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung handelt, sind die vorgesehenen Änderungen ohnehin nicht nachvollziehbar.“ (MSP)

Zum vollständigen BA-Bericht.