Politik überbürokratisiert Zeitarbeit
„Zeitarbeit ist kein Abenteuer, sondern eine riesige Chance“, betonte Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer, in einem Interview mit dem Westfalen-Blatt. Zusammen mit Holger Piening, Geschäftsführender Gesellschafter Piening Personal GmbH, sprach Stolz über die Anfänge der Zeitarbeitsbranche und zukünftige Herausforderungen.
Der Anteil der Zeitarbeitnehmer an der Gesamtbeschäftigung mit 2,8 Prozent sei zwar kein riesiger Anteil, „aber trotzdem sind wir eine bedeutende Branche“, so Stolz. Die Zeitarbeitsbranche sei gerade bei der Integration von Geflüchteten ein Vorreiter. „28 Prozent aller Geflüchteten, die seit drei Jahren in Deutschland sind und arbeiten, sind in der Zeitarbeit beschäftigt.“
Planungssicherheit
Stolz sieht aber auch die Hürden für die Branche: „Zeitarbeit wurde von der Politik überbürokratisiert.“ Der Gesetzgeber müsse sich auf ein Modell verständigen, das langfristig trägt. „Die Politiker dürfen nicht ständig an den Schrauben drehen, je nachdem wer gerade an der Macht ist“, ärgerte sich Stolz. „Der Jojo-Effekt ist ein riesen Problem für die Branche. Zeitarbeitsunternehmen brauchen Planungssicherheit.“ Dem stimmte auch Piening zu.
Besondere Rolle in der Branche
Für Stolz spielt Piening eine besondere Rolle in der Zeitarbeitsbranche: „Als Holger Piening an der Spitze der Tarifkommission stand, hat er sich unter anderem für Branchenzuschlagstarifverträge eingesetzt.“ Zwölf Jahre war Piening Tarifverhandlungsführer für den iGZ. „In der entscheidenden Zeit war er ganz vorne mit dabei“, freute sich Stolz. „Zusätzlich hat er federführend an der Lohnuntergrenze für die Zeitarbeit mitgewirkt und den Ethik-Kodex sowie die Kontakt- und Schlichtungsstelle (KuSS) mit initiiert.“ Piening schaue über den Tellerrand und sehe nicht nur sein eigenes Unternehmen an der Spitze. „Holger Piening steht dafür, dass die Branche ein besseres Image bekommen hat.“ (SB)