PDK-Ausbildung Indiz für Konjunktur
Nicht nur die Zeitarbeitsbranche ist offenbar ein Indikator für die Situation der Gesamtwirtschaft – parallel dazu lässt sich das Konjunkturbarometer mittlerweile auch an der Ausbildung zu Personaldienstleistungskaufleuten (PDK) ablesen.
Obwohl erst 2008 als neuer Ausbildungsberuf eingeführt, hat sich dieser Weg in den Beruf längst etabliert, gehört regelmäßig zu den Top 100 der beliebtesten Ausbildungsberufen und hat aus der Zeitarbeit eine Branche der Spezialisten gemacht.
Anstieg
961 designierte Personaldienstleistungskaufleute entschieden sich 2016 für den Ausbildungsweg in diesen Beruf. Im Vergleich zum Vorjahr 2015 dokumentiert sich damit auch das konjunkturelle Hoch, das derzeit die deutsche Wirtschaft beherrscht – 2015 entschieden sich 838 Nachwuchskräfte für die PDK-Ausbildung.
Konjunktureinfluss
Interessant auch der Blick in frühere Jahre – mit Beginn der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 sank auch die Zahl der Auszubildenden von 1.028 im Jahr 2008 auf dann 718. Als die Konjunktur anzog vermeldete die Branche 2011 die Rekordzahl von 1.186 Auszubildenden in der Personaldienstleistung. Und der PDK-Ausbildungsberuf ist ganz klar weiblich: Über alle Jahre hinweg dominieren die Frauen mit bis zu 80 Prozent Gesamtanteil diesen Beruf.
Rahmenplan
Die Ausbildung zum PDK dauert drei Jahre. Der Beruf ist staatlich anerkannt und die Abschlussprüfung wird vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) abgelegt. Der Rahmenplan ist in zwei Lernbereiche untergliedert: Zum einen werden Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die speziell für Personaldienstleistungskaufleute relevant sind, und zum anderen werden allgemeine Kenntnisse und Fähigkeiten aus den Bereichen Arbeitsrecht, betriebliche Arbeitsorganisation und Sozialpolitik gelehrt.
Personaleinsatz
Zu den speziellen, sogenannten berufsprofilgebenden Fertigkeiten, die ein künftiger PDK in der Ausbildung lernt, zählen Kenntnisse in der Personalgewinnung und im Personaleinsatz. Die Azubis erwerben Kenntnisse in der Personalauswahl, der Bewerberberatung, der Einsatzplanung von Mitarbeitern, der Personalführung und -sachbearbeitung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsfelderschließung.
Akquise
Informationen über Berufe beschaffen und auszuwerten sowie Arbeitsmarkttrends und Veränderungen von Berufsfeldern beurteilen, gehören ebenfalls zum Lehrplan. Außerdem werden die künftigen PDK für die Tätigkeiten in der Auftragsakquise und im Marketing geschult. Der Erwerb von Kompetenzen wie Kommunikation und Kooperation zum Beispiel im Konfliktmanagement sowie in der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle und in der berufsbezogenen Rechtsanwendung runden die Lerninhalte ab.
iGZ-Seminarangebote
Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ), der die PDK-Ausbildung maßgeblich gemeinsam mit anderen Arbeitgeberverbänden ins Leben rief, unterstützt und begleitet die Ausbildung unter anderem im Rahmen seines Seminarangebotes mit speziellen "iGZ-Praxistagen für PDK-Azubis". (WLI)