Externe PDK-Ausbildung im Fokus der BA
Im Rahmen einer "Berufskundlichen Veranstaltung" vor rund 300 Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit (BA) sowie Mitarbeitern der Jobcenter informierten der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) und der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) unter Federführung von Bildungsreferentin Suzana Rakun und Redakteurin Bettina Richter, beide verantwortlich für die PDK-Ausbildung, über das Berufsbild der Personaldienstleistungskaufleute (PDK). Nach einer erfolgreichen Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr lag der Fokus nun auf Möglichkeiten der PDK-Ausbildung in Betrieben außerhalb der Personaldienstleistungsbranche. Die Organisation und Moderation erfolgte wiederholt durch die Koordinierungsstelle für Zeitarbeit (KSZ) der BA. Die Koordinatorin Petra Füller begrüßte das Engagement der Initiatoren:
„Das Berufsbild des PDK eröffnet auch eine branchenübergreifende Chance für ältere Quereinsteiger, wie zum Beispiel nach einer Sportlerkarriere und ähnlichem.“
– Petra Füller
Externe PDK-Ausbildung
„Nicht nur in der Personaldienstleistungsbranche, sondern auch in anderen Branchen werden PDK-Azubis ausgebildet“, erläuterte Rakun. Diese seien mit einem Anteil von 26,5 Prozent in Unternehmen wie zum Beispiel der Deutschen Bahn, dem ADAC und pwc vertreten. „Die Zahlen belegen, dass die PDK-Ausbildung branchenübergreifend ist: Jedes Unternehmen und jede Institution mit eigener Personalabteilung kann PDKler ausbilden. So war die Ausbildung von Anfang an angelegt und so wird sie auch gelebt, selbst wenn es naturgemäß einen Schwerpunkt in unserer Branche gibt“, unterstrich die Bildungsreferentin.
Petra Füller, Koordinatorin bei der Koordinierende Stelle Zeitarbeit der BA.
Zahlreiche Schnittmengen
Im Gespräch mit den drei Interviewpartnern Luis Imhof (24), Auszubildender Human Resources Qvest GmbH, Daniel Barnick (27), PDK-Absolvent bei den Berliner Verkehrsbetrieben, und Michael Laux, Relationshipmanager von der I.K. Hofmann GmbH, arbeitete Richter die Inhalte der betrieblichen Ausbildung außerhalb der Branche im Vergleich mit dem Ausbildungsalltag in den Zeitarbeitsbetrieben heraus. Vor allem im Bereich Recruiting gibt es erhebliche Schnittmengen, besonders bei der Beobachtung des Personalbeschaffungsmarktes und der Festlegung von Maßnahmen zur Personalgewinnung. Unterschiede wurden vor allem im Bereich Onboarding von neuen Mitarbeitenden und bei der Personalverwaltung deutlich. Dies sei nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass die Überlassung an Kundenbetriebe außerhalb der Zeitarbeitsbranche entfällt, lautete das Fazit der Azubis.
Hilfreiche Sprachkenntnisse
Es kamen weitere Fakten zur Sprache: Der PDK ist kein reiner Frauenberuf: „Mit 39,5 Prozent sind die Männer hier auf dem Vormarsch“, unterstrich Rakun in ihren Ausführungen. Daneben liegt der Anteil der PDK-Azubis mit ausländischem Pass für einen kaufmännischen Beruf mit acht Prozent relativ hoch. „Dies wirkt sich positiv auf das Arbeitsleben aus, zumal die Kenntnis anderer Sprachen und Kulturen bei der Erledigung vieler Aufgaben hilfreich sein kann,“ betonte Barnick.
Digitale Transformation
Insgesamt, so Richter, haben Themen wie etwa Nachhaltigkeit oder die Digitalisierung der Arbeitswelt einen immer höheren Stellenwert. Das konnte aus unternehmerischer Sicht auch Laux bestätigen: „Die Reise in die digitale Zukunft geht ständig weiter." Hierbei gehe es besonders um Schnelligkeit und Effizienz. In seinem Unternehmen arbeite man schon länger mit einer elektronischen Personalakte. Neben einer Vielzahl von digitalen Lösungen, unter anderem einem volldigitalisierten Arbeits- und Gesundheitsschutz, gibt es eine App, in der die Mitarbeiter im Kundeneinsatz ihre Lohnabrechnungen finden, Urlaubsanträge stellen und kommunizieren können. Grundsätzlich müssten sich auch die Auszubildenden regelmäßig in neue Programme einarbeiten.
Gute Aufstiegschancen
Außerdem kann man seine Aufstiegschancen durch Zusatzqualifikationen wie das von der Kultusminsterkonferenz (KMK) initiierte „KMK-Fremdsprachenzertifikat" beziehungsweise die Qualifikation zu „Europaassistenten" noch verbessern. Daneben bietet sich die Möglichkeit, weitere Karrierestufen durch eine Fortbildung wie den Personaldienstleistungsfachwirt oder ein Studium zu erklimmen. Nach ihren Recherchen bei Indeed, StepStone und Xing sowie in der Stellenbörse der BA zog Rakun den Schluss, dass die Berufsperspektiven für PDK-Auszubildende „glänzend" sind: Aufgrund des Fachkräftemangels werde derzeit vor allem nach Menschen gesucht, die Fähigkeiten im Bereich Personal aufwiesen.
Social-Media-Aktivitäten
Auf breites Interesse trafen beim Publikum auch die vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten der Verbände in den Social-Media-Kanälen bei Instagram und Facebook. Hier informieren „echte" PDK-Azubis regelmäßig aus dem Ausbildungsalltag. In der anschließenden Diskussionsrunde wurden diese Themen weiter vertieft.