Bild

Laut des Berufe-Rankings der Bertelsmann Stiftung steigt der Bedarf an Jobs der Lagerwirtschaft seit 2020 stetig an, vor allem im Bereich der Logistikhelfer.

Online-Kaufverhalten steigert Suche nach Logistikhelfern

In welchen Berufsgruppen werden die meisten Arbeitskräfte gesucht? Darüber gibt Das Große Berufe-Ranking der Bertelsmann Stiftung nun Auskunft. Vor allem Helferberufe in der Lagerlogistik seien gefragt: „Entgegen der häufigen Ansicht sterben die Helferberufe nicht aus. Stattdessen verändern sie sich im Zuge von Marktentwicklungen und der Digitalisierung kontinuierlich", sagt Studienautor Gunvald Herdin, Senior Project Manager Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft in der Bertelsmann Stiftung.

Nachfrage in der Logistik besonders hoch

Seit 2020 steige der Bedarf an Jobs der Lagerwirtschaft stetig an, vor allem im Bereich der Helfer. In der bundesweiten Auswertung landet der Logistikberuf damit aktuell auf dem dritten Rang. Den Grund für den hohen Anteil an Berufsgesuchen für Logistik-Jobs sehe Herdin in dem seit Beginn der Pandemie deutlich gestiegenen Online-Kaufverhalten der Kunden. Die damit verbundenen Lieferaufträge forderten mehr Arbeitskräfte, dieser Marktzweig biete somit allerdings auch völlig neue Chancen für Arbeitgeber und -nehmer, wertet der Autor.


©Bertelsmann Stiftung

Das Berufs-Ranking schlüsselt auch auf, wie sich die Personalsuche der einzelnen Berufskategorien über die Jahre verändert habe. In der nach Anteil der Stellengesuche gewerteten Studie blieben Fachkräfte im Bereich Büro und Sekretariat weiter an der Spitze. Fachkräfte für den Bereich Verkauf stiegen nach einem Rückgang im letzten Jahr wieder auf den zweiten Platz.

Suche nach Pflegefachkräften steigt 

Von 2020 bis 2022 fiel die Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege von Platz Drei auf den zehnten Platz ab. Im ersten Halbjahr 2023 liege der Bereich unter allen Stellengesuchen etwas höher auf Platz Acht.

Fachkräfte wieder gefragter

Auch bei den drei Berufen mit den am stärksten zurückgegangenen Stellenausschreibungen zwischen 2019 und 2022 – Fachkräfte der Mechatronik, Werkzeugtechnik und Bankkaufleuten, zeige der Trend im ersten Halbjahr 2023 wieder nach oben. „Bei vielen Fachkraftberufen haben sich die Arbeitgeber in den vergangenen Jahren eine gewisse Zurückhaltung auferlegt. Das scheint sich in 2023 wieder zu ändern", kommentiert Herdin.


©Bertelsmann Stiftung

Starke Unterschiede in den Regionen

Die Studie zeige auch die vielfältige Nachfrage, die sich je nach Region deutlich unterscheide. Auf Kreisebene ergebe die Auswertung der Bertelsmann Stiftung 17 verschiedene Berufe auf dem jeweils ersten Platz. „Darum braucht es auch regionalspezifische Maßnahmen", sagt Herdin. Jede Region müsse sehen, welche Kompetenzen vor Ort besonders dringend gebraucht werden und ihr Angebot an Weiterbildung an diesen Bedarf anpassen. Herdin empfahl die Nutzung des täglich erscheinenden Jobmonitors der Bertelsmann Stiftung, um sowohl Betrieben als auch Bewerbern Orientierung zu geben.

Auswertung

Für die Studie haben die Autoren von 2019 bis Juni 2023 rund 45 Millionen Online-Stellenanzeigen aus 1210 verschiedenen Berufen ausgewertet. Hier gibt es das ganze Berufe-Ranking der Bertelsmann Stiftung zum downloaden:

12.10.2023

Bertelsmann Stiftung Jobmonitor Berufe-Ranking

Über den Autor

Jan Herzogenrath

Jan Herzogenrath ist seit September 2022 als Volontär im Fachbereich Kommunikation des iGZ tätig. Zuvor studierte er Digitale Filmproduktion an der School of Audio Engineering (SAE) in Bochum und arbeitete für die Internationale Film Fernseh und Musik Akademie (IFFMA).

 


Telefon: 0251 32262-160
E-Mail: herzogenrath@ig-zeitarbeit.de

Weitersagen