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Öffnung des Arbeitsmarktes gefordert

Spätestens seit diesem Sommer passt der geplante Rückbau der Zeitarbeitsbranche nicht mehr in die Landschaft, fand Tom Enders, Vorstandsvorsitzende des Luft- und Raumfahrtkonzerns Airbus Group, klare Worte. Deutschland brauche eine deutliche Öffnung des Arbeitsmarktes, um dem massiven Flüchtlingszustrom gerecht zu werden.

In einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung wies Enders darauf hin, dass mehr Flexibilität nötig sei, um Jobs für Flüchtlinge zu schaffen. Ein Solidaritätszuschlag für Flüchtlinge oder Steuererhöhungen seien „kontraproduktive Gedankenspiele“. Er forderte unter anderem mehr Möglichkeiten, Beschäftigungsverhältnisse zeitlich zu befristeten. Arbeitsmarktinstrumente, die zum Schutz der Beschäftigten gedacht sind, würden zum Instrument der Ausgrenzung, wenn die Eintrittsschwelle in den Arbeitsmarkt zu hoch werde.

Vorbild USA

Als Vorbild nannte der Airbus-Chef die Vereinigten Staaten von Amerika: „Wir müssten den Mut haben zu einer Deregulierung, wie man sie bisher nur aus den USA kennt.“ Das sei heute noch schwer vorstellbar. Die Integration von Flüchtlingen gelinge aber nur, wenn diese kurz nach ihrer Ankunft in Deutschland arbeiten dürfen. Es könne nicht sein, dass hunderttausende junge Menschen zum Nichtstun verdammt werden.

„Besser Minijob als gar keine Arbeit“

Enders mahnte, dass Deutschland nicht dem schlechten Beispiel Frankreichs folgen dürfe. „Besser, mit Minijobs in den Arbeitsmarkt einzusteigen, als gar keine Arbeit und mit Sozialhilfe zu Nichtstun und Frust verdammt zu sein! Überall dort, wo Arbeitsmärkte im Namen 'sozialer Gerechtigkeit' abgeschottet und rigide reguliert werden, kann eine Integration von Migranten nicht gelingen“, äußerte er in der Süddeutschen Zeitung. (ML)