Nur mit klarer Strategie aus der Krise
88 Prozent der Mitgliedsunternehmen im iGZ sind laut einer iGZ-Umfrage mittlerweile von coronabedingten Personal-Abmeldungen durch die Einsatz-Unternehmen betroffen. Fast 70 Prozent davon konnten keine neuen Aufträge akquirieren, und 35 Prozent der Unternehmen schätzt die Corona-Krise als existenzgefährdend ein.
Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft jetzt schon seit vielen Wochen fest im Griff und sorgt für einen historischen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird 2020 um neun Prozent zurückgehen, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V. (IW). Erst im dritten Quartal 2021 werde das Niveau des vergangenen Jahres wieder erreicht – vorausgesetzt, dass es keinen erneuten globalen Schock gebe.
Vier Prozent Rückgang
Das IW rechnet laut Pressemitteilung für das laufende Jahr mit einem Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung von über vier Prozent – der stärkste Einbruch in der Nachkriegszeit. Gerade für den ehemaligen Exportweltmeister Deutschland hat das besonders negative Folgen, denn mit der Wirtschaftsleistung sinkt auch der globale Handel.
Einzigartige Krise
Neben der Schwere sei auch die Art und Weise der Krise einzigartig: Sowohl die Nachfrage als auch das Angebot seien von den Lockdown-Maßnahmen betroffen, was sich besonders deutlich am Arbeitsmarkt bemerkbar mache: Betrug die Arbeitslosenquote 2019 rund fünf Prozent, werden es im Jahresdurchschnitt 2020, so das IW, rund 6,5 Prozent sein. 2021 sei dann wieder mit einer leicht niedrigeren Arbeitslosenquote von unter sechs Prozent zu rechnen. Das Niveau von 2019 werde im kommenden Jahr aber nicht erreicht.
Begrenzte Erholung
Insgesamt sei im laufenden Jahr nur begrenzt mit Erholung zu rechnen. Aufgrund der zahlreichen Beschränkungen komme der Konsum nur schwer in Gang und Nachholeffekte seien kaum möglich. „Die globale Verunsicherung hat auch zur Folge, dass Investitionen ausbleiben“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. All das macht nur eine langsame Erholung möglich, sodass das BIP erst ab dem dritten Quartal 2021 das Vorkrisenniveau erreicht.
Klare Strategie
Für 2021 rechnet das IW mit einem BIP-Wachstum von acht Prozent gegenüber 2020. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es nicht zu einem zweiten Lockdown kommt. „Aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre das der Super-GAU“, sagt IW-Direktor Michael Hüther. „Die Regierung muss nun mit einer klaren Strategie weitermachen und sowohl die Angebots-, als auch die Nachfrageseite gezielt unterstützen.“ (WLI)