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Die Flure füllen sich wieder: Im Zuge der einsetzenden Winterpause ist die Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat um 20.000 auf 2.454.000 gestiegen.

Nur leichtes Plus für Zeitarbeitsbranche verzeichnet

Zeitarbeit im Seitwärtstrend: 734.000 Beschäftigte bei Unternehmen, die hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung betreiben, verzeichnete das Statistische Bundesamt für den Monat Oktober 2022 – das entspricht einem ganz leichten Plus von 800 Zeitarbeitskräften (plus 0,1 Prozent) im Vergleich zum Vormonat September. Deutlicher fällt der Vorjahresvergleich aus: Im Oktober 2021 waren 724.400 Arbeitnehmer – also 9.600 weniger – in der Zeitarbeitsbranche beschäftigt (Differenz 1,3 Prozent).

Rückgang registriert

„Die Arbeitslosigkeit hat im Dezember wie in diesem Monat üblich mit Beginn der Winterpause zugenommen. Bereinigt um saisonale Einflüsse ist jedoch ein Rückgang zu verzeichnen“, reagierte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, auf die Zahlen zum Gesamtarbeitsmarkt im Monat Dezember ´22.

Arbeitslosigkeit gestiegen

Im Zuge der einsetzenden Winterpause sei die Arbeitslosigkeit im Dezember 2022 gegenüber dem Vormonat gestiegen, und zwar um 20.000 auf 2.454.000. Saisonbereinigt habe die Zahl der Arbeitslosen um 13.000 abgenommen. Verglichen mit dem Dezember des vorigen Jahres ist die Arbeitslosenzahl laut BA-Pressemitteilung um 124.000 höher. Ohne die Berücksichtigung ukrainischer Geflüchteter infolge des russischen Angriffskrieges wäre die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich gesunken. Die Arbeitslosenquote stieg, so die BA,  um 0,1 Prozent auf 5,4 Prozent und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,3 Prozent erhöht. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im November auf 2,8 Prozent.

Mehr Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtige, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat deutlich um 20.000 gestiegen, da hier auch die zunehmende Teilnahme ukrainischer Geflüchteter an Integrationskursen Berücksichtigung finde. Die Unterbeschäftigung habe im Dezember bei 3.322.000 Arbeitnehmern gelegen. Das waren 238.000 mehr als vor einem Jahr.

Kurzarbeitergeld vermehrt ausgezahlt

Vor Beginn von Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 28. Dezember für 91.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Oktober ´22 zur Verfügung. Nach vorläufigen hochgerechneten Daten der BA sei in diesem Monat für 163.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt worden. Damit habe sich die Inanspruchnahme zuletzt wieder merklich erhöht.

45,99 Millionen Beschäftigte

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sei die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im November saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 50.000 gestiegen. Mit 45,99 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 498.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung habe saisonbereinigt von September auf Oktober um 9.000 zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie im Oktober nach Hochrechnungen der BA um 531.000 auf 34,90 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,44 Millionen Tätige hatten im Oktober eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 190.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,16 Millionen ausschließlich und 3,28 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr geht weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück. 

Nachfrage spürbar schwächer

Die Nachfrage nach neuem Personal wurde zuletzt spürbar schwächer, liegt aber weiter auf einem vergleichsweise hohen Niveau. 781.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 13.000 weniger als vor einem Jahr. Saisonbereinigt hat sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 7.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, der neben dem Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen auch den Zugang berücksichtigt – sank im Dezember um einen Punkt auf 127 Punkte. 

03.01.2023

Arbeitsmarktzahlen: Monatsbericht der Bundesagentur für Arbeit 12/22

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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