NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) will Zeitarbeit neu regulieren

Trotz eines leichten Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Nordrhein-Westfalen beurteilt Arbeitsminister Guntram Schneider die Entwicklung am Arbeitsmarkt positiv. "Die konjunkturell gute Entwicklung schlägt sich auch auf dem Arbeitsmarkt nieder", sagte Schneider am 29. Juli in Düsseldorf zur Veröffentlichung der aktuellen Arbeitsmarktdaten. "Der Arbeitsmarkt ist in Form und mit der Beschäftigungsentwicklung können wir durchaus zufrieden sein", erklärte der Minister.

Entwicklung

Allerdings betrachtet Schneider mit großer Sorge, dass ein erheblicher Teil der Entwicklung auf den Anstieg der Zeitarbeit zurückzuführen ist. Der Anteil der Zeitarbeitsstellen am Bestand der offenen Stellen in Nordrhein-Westfalen beträgt nach Angaben der Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit 35 Prozent. Inzwischen sind rund 150.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen als Zeitarbeiter beschäftigt.

Unternehmen setzen auf Zeitarbeit

"Offensichtlich sind viele Unternehmer trotz des konjunkturellen Aufschwungs nicht bereit, ihre Belegschaft entsprechend aufzustocken. Vielmehr setzen sie auf Zeitarbeit", gab der Minister zu bedenken. Diese Entwicklung zeige, wie wichtig es sei, Zeitarbeit neu zu regulieren. "Für gleiche Arbeit muss gleiches Geld gezahlt werden", erklärte Schneider. Außerdem fordert er die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots in der Zeitarbeitsbranche. "Arbeitnehmer dürfen nicht nur für einen Auftrag eingestellt und anschließend wieder entlassen werden", sagte der Minister. Schneider kündigte an, auf Bundesebene auf eine entsprechende Regulierung der Zeitarbeit zu drängen. In Nordrhein-Westfalen werde er ein Gütesiegel für Zeitarbeitsunternehmen entwickeln.