Nicole Munk: „Klassische Handwerksberufe besonders gefragt“

Denn durch den zunehmenden Fachkräftemangel verbessere sich die Position von Bewerbern gegenüber den Unternehmen deutlich. Zeitarbeitsfirmen müssten sich verstärkt für die Bewerber attraktiv machen, zum Beispiel durch übertarifliche Bezahlung oder „employer branding“ („Arbeitgebermarkenbildung“). Dabei versuche man das Unternehmen durch außergewöhnliche, sympathische Aktionen als guten Arbeitgeber zu positionieren. Außerdem sei es wichtig, sehr zielgruppenorientiert zu handeln und die jeweils erfolgversprechendsten Rekrutierungskanäle zu wählen.

500.000 unbesetzte Stellen

Im März 2012 waren laut econo bundesweit knapp eine halbe Millionen Stellen unbesetzt. Im Schnitt seien diese 70 Tage lang unbesetzt gewesen. Gerade für Personaldienstleister sei dies eine hohe Dauer, da Personal meist kurzfristig angefordert werde, so Munk. Die größten Engpässe sehe sie in den technischen Berufen. Im November 2011 beispielsweise kamen auf jeden gesuchten Elektroinstallateur oder –monteur nur 0,41 arbeitslos gemeldete Fachkräfte. Ähnlich sei die Situation bei Maschinenbauern, Fräsern, Schweißern und Krankenschwestern. „Besonders die ursprünglichen klassischen Handwerksberufe sind äußerst selten, aber gefragt und können oft erst spät besetzt werden“, fasste Munk zusammen. (ML)