"Nicht bange um Zukunft der Zeitarbeit"
„Zeitarbeit ist nicht die Lösung aller Probleme. Aber Zeitarbeit kann Teil einer guten Lösung sein“, betonte Gabriele Wieland, Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz für Wirtschaft und Verkehr. Vor rund 200 Teilnehmern des iGZ-Landeskongresses Mitte in Mainz referierte sie über „Zeitarbeit: Flexibilität auch für die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz“.
Der Fachkräftemangel sei eine große Chance für die Zeitarbeit. „Die Fachkräfte können je nach Bedarf eingesetzt werden“, unterstrich sie die wichtige Rolle der Zeitarbeit in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft. Gute Arbeitsmarktpolitik sei aber auch gute Sozialpolitik – von der Zeitarbeit, so Wieland, profitieren auch jene, die es auf dem Arbeitsmarkt schwerer haben.
Neues Bild
Auch in den Kommunen und Behörden sei mittlerweile Flexibilität gefragt und Zeitarbeit werde zunehmend eingesetzt. Für Migranten spiele Zeitarbeit inzwischen ebenfalls eine große Rolle. „Solche Geschichten haben für ein neues Bild der Zeitarbeit gesorgt. Zeitarbeit ist schneller, zielgerichteter und flexibler als beispielsweise die Agentur für Arbeit“, betonte Wieland. Durch Vermeidung von Missbrauch solle das Instrument Zeitarbeit erhalten bleiben, ging sie kurz auf die Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) ein.
Neue Chancen
Sozialer Frieden in der Belegschaft sei eine der Voraussetzungen für den Erfolg der Wirtschaft. Der Zeitarbeit böten sich heute ganz neue Chancen, denn die Arbeitswelt ändere sich. „Bisherige Modelle funktionieren nicht mehr – die Personalsuche wird immer aufwendiger“, erklärte die CDU-Politikerin. Recruiting könnten vor allem Arbeitgeber nicht mehr leisten, die auf Vertrieb und Auslandsabsatz spezialisiert seien. „Hier ist die Unterstützung durch Zeitarbeit gefragt“, verwies sie auf mögliche Kunden.
Flexible Modelle
Zum Thema Pflege erläuterte Wieland, ein fester Personalbestand gewährleiste Kontinuität. „Doch je flexibler die Arbeitszeitmodelle werden, desto flexibler muss auch das Personal sein, und hier bietet sich Zeitarbeit in der Pflege an“, fuhr sie fort. Über diese Modelle könne die Branche ihr Image neu profilieren, und damit wandele sich auch das Bild der Zeitarbeit in der Gesellschaft. Weiterer Faktor hierbei sei die Digitalisierung. Sie werde sich die Arbeitswelt grundlegend wandeln, es entstünden ganz neue Anforderungen an die Mitarbeiter.
Bedarfe erkennen
„Sie werden noch flexibler sein müssen, Sie müssen die Bedarfe erkennen und in Weiterbildung der Mitarbeiter investieren“, richtete die Politikerin den Blick nach vorn. Hinzu komme das wachsende Interesse an einer selbstbestimmten Gestaltung der Arbeitszeiten. „Mit Blick auf diese Entwicklungen ist mir um die Zukunft der Zeitarbeit nicht bange“, schloss sie ihren Vortrag. (WLI)