Neue Wege in der Zeitarbeit

Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass sich die Zeitarbeit weiterentwickelt. Auf welche Nischen und Geschäftsfelder sich die Branche spezialisiert, beschreibt die dpa.

„Zeitarbeitsfirmen übernehmen quasi schon die Aufgaben von Personalabteilungen – von der Zeitungsanzeige bis hin zum Bewerbungsgespräch“, fasst iGZ-Pressesprecher Wolfram Linke die Situation zusammen. Nicole Munk, iGZ-Regionalkreisleiterin Baden, gibt Beispiele: Für manche Kunden habe ihr Unternehmen bereits Auszubildende rekrutiert. Außerdem schreibt das iGZ-Mitglied „Synergie Personal Deutschland“ zum Beispiel Gehaltsabrechnungen für das Stammpersonal der Kunden und bietet Schulungen an. „Zeitarbeit ist nicht mehr alleiniger Broterwerb“, erklärte Munk gegenüber der dpa.

Eigene Mitarbeiter ausbilden

Weiterbildung hat sich auch das iGZ-Mitglied „Fair Personal + Qualifizierung“ auf die Fahne geschrieben. Die Zeitarbeitsfirma aus Ahaus habe sich auf Schweißer und Ingenieure spezialisiert und bilde diese auch selber weiter. Damit, resümiert die dpa, wollen die vielen „Kleinen“ die Nachteile, die aus ihrer Regionalität entstehen, in Vorteile umwandeln. Diese Entwicklung habe auch die Gewerkschaft zur Kenntnis genommen: „Wir begrüßen es, wenn die Branche an ihrem Image arbeitet und zum Beispiel selber ausbildet“, zitiert die dpa die IG Metall.

Nischen finden

Ralf Niederdrenk von der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers hält das für eine gute Strategie. Direkte Folge von Fachkräftemangel sei die Notwendigkeit, Nischen zu finden. Nur dann könnten Zeitarbeitsfirmen in ihrem Hauptgeschäft weiter erfolgreich sein. (ML)

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