Neue Wege gehen in der Personaldienstleistung

Unter dem Titel „Re/new. Wie geht die Zukunft der Personaldienstleistung?“ startete der iGZ jetzt eine neue Form der Kommunikation. In einem Livestream via Youtube und Facebook sprachen Thomas Ball, Lünendonk und Hossenfelder, der iGZ-Bundesvorsitzende, Christian Baumann, sowie Jens Issel, Leiter des iGZ-Fachbereichs Kommunikation live über das Thema. Christian Baumann verwies auf den Wandel der Branche – im Kern sei es nach wie vor Personaldienstleistung, jedoch ändere sich die Form.

Wichtig, so Thomas Ball, sei in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie sich die Kundenunternehmen ändern – Fachkräftemangel sei ein Thema, das zunehmend in den Fokus rücke. Die Ansprüche befinden sich laut Ball in einem steten Wandel, die Ansprüche seien aktuell ganz andere als bisher. Zeitarbeit sei nach wie vor die erste Wahl, wenn es um passgenaue Lösungen gehe. Der iGZ-Bundesvorsitzende betonte, der Kundenbegriff müsse heute in den Bereich des Konsumenten, also des Arbeitnehmers transportiert werden. Das Anspruchsdenken habe sich ganz massiv geändert, die nachrückende Generation habe ganz andere Bedürfnisse, unterstrich Baumann.

Personalvermittlung

Issel erinnerte daran, dass Zeitarbeitsunternehmen mittlerweile häufig auch die Rolle des Personalvermittlers übernehme – also eine direkte Vermittlung in das Kundenunternehmen. Thomas Ball erläuterte, Zeitarbeit werde oftmals zur Orientierung genutzt, um sich per Einsatzwechsel zielgenau die berufliche Sparte auszusuchen – ein Vorteil, den andere Branchen sonst auf diese Weise nicht bieten könnten. Baumann betonte, er sei überzeugt, es gebe sowohl einen Markt für das schnelle digitale Geschäft als auch einen Bereich der äußerst beratungsintensiv sei. Sein Unternehmen habe Personalvermittlung schon häufiger in die Praxis umgesetzt, was auch stets eine Herausforderung für den operativen Bereich darstelle. 

Businessplan

Im Bereich der Personalvermittlung seien regelmäßig ganz andere Voraussetzungen gefragt als in der klassischen Arbeitnehmerüberlassung. Mit dem richtigen Businessplan lasse sich die Personalvermittlung auch für kleinere Unternehmen realisieren – es gelte, dafür neue Strukturen aufzubauen und sich dafür ergänzend anders aufzustellen. Der Markt der Personalvermittlung, so Ball, sei in Deutschland schwer erfassbar – es gebe viele Unternehmen, die das nebenbei umsetzen. Viele Kundenunternehmen haben, so Ball, aber gerade jetzt den Bedarf und sind bereit, für die Vermittlung größere Summen in die Hand zu nehmen.

Neue Trends der Personaldienstleistung

Thomas Ball erläuterte das unterschiedliche Procedere der beiden Personaldienstleistungsformen, die sich, so der Experte, stark voneinander unterscheiden. Nach wie vor spiele die Überlassung mit 92 Prozent Anteil in der Branche die erste Geige. Baumann erinnerte daran, dass der Trend darauf hindeute, dass die Suche nach Arbeitskräftepotenzial immer mehr Zeit in Anspruch nimmt und nehmen werde. Weitere Optionen für Geschäftsmodelle in der Zeitarbeit, so Ball, seien klassische Rekrutierungsdienstleistungen, die Übernahme von Weiterbildung als Dienstleistungen, Interimsmanagement oder auch das Outplacement von Dienstleistungen.

Schnittstelle

Der iGZ-Bundesvorsitzende verwies darauf, bislang führe die Betrachtung, als Schnittstelle zwischen Menschen und Unternehmen zu arbeiten, noch ein Schattendasein. Dienstleistung sei auch immer aus Sicht des Nutzers zu betrachten – hier gelte es, Potenzial zu entwickeln. Ball betonte angesichts der aktuellen Entwicklung in der Zeitarbeitsbranche, die steigenden Zahlen und Nachfrage böten Grund zum Optimismus – die Zeitarbeit sei nach wie vor eine gefragte Branche, Tendenz steigend.

Livestream am 7. Februar

Das Gespräch kann auch "offline"  noch jederzeit unter "Livestream" oder via Facebook angeschaut werden. Am 7. Februar geht´s um 15 Uhr in die nächste Livestream-Runde: „Chance oder Risiko? Wie neue Services den Markenkern von Zeitarbeitsunternehmen verändern“ lautet das Thema, über das Gerrit Ricker, CEO Max Mustermann – die personalberater GmbH, Colin Fernando, Partner Brand Trust GmbH, und Jens Issel sprechen werden. (WLI)

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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