Mitarbeiterbindung: Am fünften Tag sollst Du ruhen

Wer seine Mitarbeiter im Unternehmen halten will, muss heutzutage kreativ sein – und mit Pluspunkten aus der Masse hervorstechen. Die Palette von Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung reicht von Arbeitsumfeld bis Zusatzurlaub. Neu auf der Liste: die Viertagewoche. Bei iGZ-Mitglied PEGA Personaldienstleistungen haben die Mitarbeiter seit kurzem immer drei Tage Wochenende.

Vier-Tage-Woche in der Personaldienstleistung

„An den anderen Rhythmus muss ich mich noch etwas gewöhnen“, gibt Anna Regenspurg zu. Seit Oktober gilt für die Standortleiterin und das interne Personal von PEGA Personaldienstleistungen in Hamburg: Am Freitag ist frei. „37 Stunden auf vier Tage verteilt zu arbeiten, ist schon ein Brett, aber ich fühle mich durch das lange Wochenende besser erholt.“ Und Arzttermine zu koordinieren oder eine Städtereise zu planen, sei mit dem freien Freitag auch viel einfacher, ergänzt Personalsachbearbeiterin Janina Rohner. Die PEGA-Mitarbeiter haben die Wahl: Entweder arbeiten sie nur an vier Tagen in der Woche in der Kernzeit von 7.30 bis 17.30 Uhr oder sie bleiben beim altbewährten Modell der Fünftagewoche.

Individuelle Modelle für jeden Mitarbeiter

„Wir haben zwei Väter, die weiterhin auch an fünf Tagen arbeiten, und so besser Familie und Beruf vereinen können“, erklärt Regenspurg. So kann PEGA längere Öffnungszeiten anbieten: „Unsere Kunden finden es klasse, dass wir schon so früh morgens erreichbar sind und auf Engpässe schnell reagieren können. Und ich habe sogar schon Bewerbungsgespräche um 7.30 Uhr geführt, bevor der Bewerber an seine aktuelle Arbeitsstelle musste.“ Das iGZ-Mitglied aus Hamburg steuert dem Arbeitskräftemangel ganz gezielt durch Maßnahmen gegen.

Mitarbeiterbindung braucht Wertschätzung und Wohlbefinden

„Für uns ist Mitarbeiterbindung das A und O. Das fängt damit an, dass wir unseren externen Mitarbeitern nur unbefristete Arbeitsverträge anbieten – mit dem Ziel, dass jeder vom Kundenunternehmen später übernommen wird.“ Das kommt offenbar gut an. Reise-Fan Janina Rohner ist auch von den anderen Mitarbeiter-Benefits begeistert: „PEGA zahlt mir – und auch meinem Mann und meinen Kindern – sogar eine Erholungsbeihilfe. Das sind 156 Euro, die ich gut fürs Hotel oder die Fahrt gebrauchen kann. Und mit der Mitarbeiter-Bonuskarte, auf die ich vom Arbeitgeber jeden Monat 25 Euro eingezahlt bekomme, ist dann auch noch eine kleine Shopping-Tour drin.“

Welche Benefits kommen gut an?

Ein Plus bieten, um im Einheitsbrei nicht unterzugehen – das ist das Motto von Oliver Nazareth, Geschäftsführer von Nazareth Personal in Kiel. „Mitarbeiter-Benefits wie der Obstkorb und kostenlose Getränke sind doch heute Standard. Bei meinen Mitarbeitern am meisten gefragt sind flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten und das E-Bike-Leasing. Aber auch die Resonanz auf Mitarbeiterevents, Tickets für Sportveranstaltungen und die Mitgliedschaft im Fitnessstudio ist enorm.“

Was ist nicht so beliebt?

Gibt’s denn auch Benefits, die nicht so ankommen? „Eine Firmenkreditkarte haben wir erst gar nicht erwogen“, erzählt der iGZ-Landesbeauftragte für Schleswig-Holstein. „Da haben wir von anderen Unternehmen gehört, dass die eher ein Staubfänger gewesen sei.“ Bei Vetus Vital Pflegedienste in Elmshorn ist dagegen die angebotene Betriebsrente ein Flop. „Die wollte keiner, was ich schade finde“, verrät Prokurist Christian Wegner. Dafür würden die anderen Maßnahmen vom Tankgutschein bis zum Mitarbeiterdarlehen gern genutzt. „Das sind aber alles nur Bonbons – das Wichtigste sind bei uns in der Pflege eine familiäre Atmosphäre, das Füreinander-Dasein und Dienstpläne nach Wunsch.“ Besonders die vielen Mitarbeiter mit Migrationshintergrund würden die Unterstützung schätzen, so bietet Vetus Vital beispielsweise Hilfe bei der Wohnungssuche und Übersetzungen von Behördenschreiben an.

Und jetzt: Füße hoch

Alle Benefits, die PEGA ihr biete, seien toll, versichert auch Janina Rohner. „Aber sie sind alle „nice to have“ und nichts wert, wenn die Arbeitsatmosphäre nicht stimmt und es im Team nicht passt.“ Und freitags legt die Personalsachbearbeiterin nun entspannt die Füße hoch…

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11.01.2023

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Über die Autorin

Sara Schwedmann

Sara Schwedmann arbeitet seit Anfang 2020 als Redakteurin in der Kommunikationsabteilung des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Beim iGZ verantwortet sie als Chefredakteurin das Branchenmagazin Zdirekt!, ist Gastgeberin des iGZ-Podcasts Verbandelt und erstellt Inhalte für die unterschiedlichen Medien und Social-Media-Kanäle des Verbandes.


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