Mit guter Personalführung zum Unternehmenserfolg
Ein gutes Konzept allein macht noch keinen wirtschaftlichen Erfolg. Denn wenn die falschen Führungskräfte am Werk sind, kann das den Umsatz des Unternehmens um bis zu 50 Prozent senken, fanden US-Forscher heraus. Entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg ist daher auch das Verhalten der Führungskräfte gegenüber den Mitarbeitern.
Geschäftsführer von Personaldienstleistungsunternehmen stehen in der Personalführung vor einer besonderen Herausforderung: Die externen Mitarbeiter sind in einem anderen Unternehmen eingesetzt und haben dort zusätzlich einen Vorgesetzen. Nicht nur dieses Thema wird beim Forum Personalmanagement des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) am Mittwoch, 25. Januar, im Melia-Hotel Berlin diskutiert.
Verhalten der Vorgesetzten
Laut Managementberater Prof. Dr. Guido Quelle führen fünf Aspekte das Unternehmen zu nachhaltigem Wachstum. Der Vorgesetzte soll als Vorbild fungieren. Er soll seinen Mitarbeitern das Verhalten vorleben, dass er sich selbst von ihnen wünscht, erklärt Quelle. Denn seine Verhaltensmuster prägen die Unternehmenskultur und übertragen sich auf die Angestellten. Darauf aufbauend sollten Führungskräfte auch wirklich führen. Mitarbeiter dürfen in schwierigen Situationen nicht allein gelassen werden, sondern der Vorgesetzte sollte mit positivem Beispiel vorangehen. Die Führungskraft verschaffe sich Respekt, wenn sie Probleme aktiv angehe, selbst mitarbeite und eine Richtung vorgebe.
Führungsstil situationsbedingt
Eine gute Führungskraft müsse außerdem flexibel sein und sich auf verschiedene Situationen einstellen können, so Quelle. Denn unterschiedliche Probleme erfordern individuelle Lösungen. Es gebe daher nicht den Führungsstil. Es gelte vielmehr, unterschiedliche Herausforderungen als solche wahrzunehmen und jeweils adäquat darauf zu reagieren. Die Zeitarbeitsbranche ist geprägt von einer Vielfalt an Kundenunternehmen und Bewerbern mit unterschiedlichen Lebensläufen. Flexibilität und Empathie sind daher unerlässlich.
Kommunikation mit Mitarbeitern
Damit das Verhalten des Vorgesetzten nicht als Willkür aufgefasst werde, sei Kommunikation unumgänglich. Dabei spiele die Art der Kommunikation eine entscheidende Rolle: Die Führungskraft solle nicht nur erklären, was die Ziele des Unternehmens seien, sondern welchen konkreten Nutzen die Maßnahme für die einzelnen Mitarbeiter habe. Grundsätzlich würden Mitarbeiter Sicherheit gegenüber Veränderungen vorziehen. Deswegen sei die Nutzenkommunikation sinnvoll investierte Zeit, damit sich die Mitarbeiter auf die Veränderung einlassen und Entscheidungen nachvollziehen können, erläutert Quelle.
Fachkraft oder Führungskraft
Quelle weist außerdem darauf hin, dass Unternehmen bei der Beförderung zwischen Fachkräften und Führungskräften unterscheiden müssen. Denn mancher Mitarbeiter sei zwar fachlich hochbegabt, habe aber nicht genügend Fähigkeiten in Sachen Personalführung. Wachstumsorientierte Unternehmen sollten daher auch Fachkarrieren für ihre Mitarbeiter bereitstellen. Im zunehmenden Wettbewerb um die besten Talente lohne es sich, alternative Karrierewege anzubieten. (AA)