Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche

Die seit 1972 durch das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz geregelte Zeitarbeit hat sich eine feste Position in der deutschen Wirtschaft gesichert. Dabei gehen die Meinungen über Zeitarbeit weit auseinander. Für die einen stellt sich Zeitarbeit als „moderne Sklaverei“ dar, andere sehen in ihr die wichtigste Waffe gegen die Massenarbeitslosigkeit. So bedeutend die Zeitarbeit für den deutschen Arbeitsmarkt geworden ist, so tiefgreifend sind die sozialen Verwerfungen, die branchenweit insbesondere durch erstaunlich niedrige Tarifabschlüsse entstanden sind.

Autorin Katrin Hosenberg interviewte auch iGZ-Vertreter

Dies hat dazu geführt, dass für kaum eine andere Branche die Frage der Mindestlohneinführung ähnlich intensiv diskutiert wird. Der sehr aktuelle Titel der Wirtschaftsjuristin Katrin Hosenberg vermittelt einen Überblick über die derzeitige Lohn- und Tarifsituation in der Zeitarbeitsbranche und stellt mögliche Wege zur Einführung eines Mindestlohnes dar. Dabei werden die verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Aspekte der Mindestlohneinführung beleuchtet.

Weitere Entwicklung

Zudem wird die für die weitere Entwicklung der Branche bedeutende Frage erörtert, in welcher Höhe ein etwaiger Mindestlohn unter Berücksichtigung internationaler und nationaler Vergleichsgrößen angesetzt werden sollte. Das Buch leistet einen Beitrag, die Diskussion über die Einführung eines Mindestlohns in der Zeitarbeitsbranche wissenschaftlich fundiert voranzutreiben und bietet zugleich interessierten Praktikern einen Überblick über die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen der Branche.

Bibliographie Hosenberg/Mindestlohn in der Zeitarbeitsbranche Schriftenreihe zur Zeitarbeit 240 Seiten, kartoniert, € 29,80, ISBN 978-3-941388-29-1