Mehr Profit durch Kennzahlen-Kenntnisse

Im Interview „Auf 100 Worte mit“ müssen sich die Gesprächspartner kurzfassen. Ihnen stehen pro Antwort nicht mehr als 100 Worte zur Verfügung. Diesmal traf sich der iGZ mit Klaus-Dieter Scholz, Coach, Trainer und Unternehmensberater. Scholz ist auch als Dozent für den iGZ aktiv und erläutert den Teilnehmenden in seinem Seminar „Geht es uns gut? Betriebswirtschaftliche Kennzahlen verstehen und richtig nutzen“ am 26. Oktober in Münster, warum Kenntnisse über betriebswirtschaftliche Kennzahlen für die Zeitarbeitsbetriebe unerlässlich sind und für mehr Profit sorgen.

Wie können Unternehmen in der jetzigen Phase Anpassungen bei ihren Geschäftsmodellen vornehmen?

Über Anpassungen und Veränderungen der Geschäftsmodelle müssen Unternehmer permanent nachdenken und nicht erst in einer Phase, wie sie uns Corona und die Entscheidungen der politisch Verantwortlichen, beschert haben. Gute Unternehmer entscheiden frühzeitig und schnell, wenn sie anhand ihres betriebswirtschaftlichen Kennzahlensystems und ihrer Vorplanungen zeitnah erkennen, dass Veränderungen notwendig sind oder sein werden. Für weitreichende Veränderungen ist es grundsätzlich wichtig, die Kosten im Blick zu behalten, um dann berechnen zu können, wie sich Erträge und Kosten mit der Veränderung entwickeln. Nur wer diese Vorplanung durchführt, wird rechtzeitig beurteilen können, ob die Veränderungen funktionieren oder ob noch weitere Anpassungen nötig werden.

Wie kann das 20-Kennzahlensystem bei der Sicherung der Liquidität helfen?

Mit den 20-Kennzahlen, die im iGZ-Seminar „Geht es uns gut?“ besprochen werden, lassen sich die finanzielle Stabilität und die Ertragslage eines Unternehmens bewerten. Diese Kennzahlen dienen als Grundlage, um die Ertragskraft eines Unternehmens zu beurteilen und Unternehmensaktivitäten für die Zukunft zu planen. In finanziell gut aufgestellten Unternehmen ist zum Beispiel eine negative Veränderung der Ertragslage nicht sofort zu spüren. Daher wird der Unternehmer erst verzögert reagieren. Werden allerdings regelmäßig Kennzahlen berechnet, bewertet und mit der Planung abgeglichen, dann werden die Veränderungen schnell bemerkt, und es kann reagiert werden. So wird dann nicht nur die Liquidität, sondern auch die Rentabilität gesichert. 
 
In vielen Unternehmen liegt die Eigenkapitalquote derzeit deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Inwiefern kann eine Strategiebetrachtung hier weiterhelfen?

Um es deutlich zu sagen: Je nachdem, wie stark die Eigenkapitalquote gesunken ist, reicht eine reine Betrachtung der Strategie nicht aus, sonst wäre es nur ein Zuschauen beim eigenen Untergang. Liquiditätsreserven sind für so extreme Phasen, wie wir sie jetzt durchleben, da. Die Frage ist, wie schnell Unternehmer reagieren können, bevor die Kapitalreserven komplett aufgebraucht sind. Um wieder auf ein Eigenkapitalniveau zu kommen, mit dem die Unternehmer gut „schlafen“ können, ist es wichtig, aktiv zu handeln. In dem Seminar stellen wir hierzu die Frage: Stimmen die Ziele noch, und wie muss ich die Strategie verändern, um bestimmte Ziele zu erreichen? (BR)

Über die Autorin

Bettina Richter

Bettina Richter ist ausgebildete Redakteurin. Nach dem Studium der Anglistik, Politikwissenschaften und Romanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie High-School-Abschluss in den USA und Studiensemester in Frankreich sammelte sie Erfahrungen als Pressereferentin und Online-Redakteurin. Beim iGZ ist Bettina Richter für die Bereiche „PDK-Ausbildung“ und „Digitale Bildung“ zuständig. Im Rahmen der PDK-Azubi-Kampagne der Branchenverbände BAP und iGZ betreut sie den Instagram-Kanal @pdk_ausbildung.


Telefon: 0251 32262-172
E-Mail: b.richter@ig-zeitarbeit.de

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