Mehr offene Stellen als Bewerber

Nicht immer befinden sich freie Ausbildungsplätze dort, wo auch die Bewerber sind. Solche Passungsprobleme haben laut Bundesagentur für Arbeit (BA) in den vergangenen Jahren sowohl in West- als auch in Ostdeutschland deutlich zugenommen.

2009 blieben bundesweit 17.255 Ausbildungsplätze unbesetzt, während 15.486 Bewerber keine Stelle fanden. Gleichzeitig wurden 564.307 Ausbildungsverträge abgeschlossen. 2015 waren es 40.960 unbesetzte Stellen und 20.712 unversorgte Bewerber bei 522.094 Neuverträgen. Das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage verbesserte sich zugunsten der Bewerber.

Gesplittet nach West- und Ostdeutschland sieht die Verteilung wie folgt aus:

 

Neue Ausbildungsverträge

Unbesetzte Ausbildungsplätze

Unversorgte
Bewerber

2009 – Westdeutschland

465.309

14.481

11.140

2015 – Westdeutschland

447.938

33.411

16.341

 

 

 

 

2009 – Ostdeutschland

89.988

2.644

4.343

2015 – Ostdeutschland

74.156

7.482

4.341

 

Während die Zahl neuer betrieblicher Ausbildungsverträge bundesweit nahezu konstant blieb, wurden weniger außerbetriebliche Ausbildungsverträge abgeschlossen. In Westdeutschland sank diese Zahl um 5,4 Prozent auf 12.998 Verträge, in Ostdeutschland um 11,8 Prozent auf 5.967 Ausbildungsverträge.

Branchenverteilung

Rund 60 Prozent der neuen Ausbildungsverträge wurden 2015 im Bereich Industrie und Handel abgeschlossen. 27,1 Prozent fielen bundesweit auf das Handwerk, 1,5 Prozent auf den Öffentlichen Dienst, 2,6 Prozent auf die Landwirtschaft und 0,4 Prozent auf die Hauswirtschaft. Die übrigen 8,2 Prozent entfallen auf freie Berufe. (ML)

11.07.2022

Berufsbildungsbericht 2016