Massiver Eingriff in Tarifautonomie

„Die Unternehmen müssen sich außerdem in der Personalplanung an die Schwankungen der Märkte anpassen können. Zeitarbeit ist hierfür ein bewährtes und bereits bestens reguliertes Instrument: Sie ist für viele Arbeitslose zudem ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt“, heißt es unter anderem in einem Offenen Brief, mit dem sich jetzt 90 Unternehmer und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die zuständige Ministerin, Andrea Nahles, richteten.

In dem Brief, der auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) und der Süddeutschen Zeitung (SZ) sowie auf der Internetseite der INSM veröffentlicht wurde, verweisen die Autoren darauf, dass der aktuelle Vorschlag des Arbeitsministeriums zur Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands auf den Weltmärkten bedrohe.

Massiver Eingriff

Zudem schieße er weit über die im Koalitionsvertrag formulierten geplanten Regulierungen hinaus. Auch wird darauf hingewiesen, dass der Entwurf einen massiven Eingriff in die Tarifautonomie darstelle, bestehende Tarifverträge ignoriere und die unternehmerische Freiheit beschränke. „Auch wir wollen Missbrauch bekämpfen, ohne diese wichtigen Instrumente zu beeinträchtigen“, betonen die Unternehmer.

Steigende Kosten

Sie erinnern außerdem daran, dass die Arbeitskosten durch überflüssige Bürokratie und wachsende Rechtsunsicherheit weiter steigen werden – die zusätzliche Kostenbelastung gefährde Arbeitsplätze.

Fundament

"Deutschlands Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind das Fundament unserer Wirtschaft. Große Aufgaben brauchen eine starke Wirtschaft. Eine starke Wirtschaft gibt es nur mit einen modernen Arbeitsmarkt", appellieren die Unterzeichner an die Politik, besonnen zu agieren. (WLI)