Lemle: Zeitarbeit gut für Quereinsteiger

„Am liebsten ist es mir eigentlich, wenn ein Bewerber direkt mit seinen Unterlagen zu uns ins Büro kommt“, verrät Ralf Lemle, iGZ-Landesbeauftragter für Nordrhein-Westfalen. In einem Podcast für Jobsuchende gibt der Geschäftsführer des iGZ-Mitglieds "Office4U Personalmanagement" Einblicke in die Besonderheiten der Zeitarbeitsbranche.

Das persönliche Gespräch mit dem Bewerber biete zwei große Vorteile. Zum einen könnten viele Fragen bezüglich des Arbeitsverhältnisses direkt beantwortet werden. Zum anderen könne sich Lemle ein persönliches Bild von dem Bewerber machen. Die Qualifikationen könne er aus dem Lebenslauf entnehmen – „aber gerade im Helferbereich kommt es oft primär auf die Persönlichkeit an“, so Lemle.

Bedürfnisse erfragen

Im Gespräch versuche er dann herauszufinden, was dem Bewerber wichtig sei. Wie weit darf der Weg zur Arbeitsstelle sein? Kommen Nachtschichten in Frage? „Das Modell funktioniert nur, wenn die richtige Zeitarbeitskraft am richtigen Arbeitsplatz landet“, weiß Lemle aus seiner 15-jährigen Erfahrung als Geschäftsführer. „Sonst sind am Schluss alle unzufrieden – der Mitarbeiter, der Kunde und ich selbst.“

In der Breite suchen

An dieser Stelle sieht Lemle den großen Vorteil der Zeitarbeit: Die Personalabteilung von einem Kundenunternehmen könne immer nur schauen, ob der Bewerber ins eigene Team passt. Lemle hingegen habe viele Kunden mit verschiedenen Arbeitsplätzen, Anforderungen und Firmenkulturen. „Wenn der Bewerber nicht zu der einen Stelle passt, dann vielleicht zu einer anderen“, erklärt Lemle. Er könne viel besser „in der Breite“ nach einer Beschäftigung suchen um die passende Stelle zu finden. „Ich mache ja den ganzen Tag nichts anderes als Arbeitsplätze zu besetzen“, schmunzelt er.

Wünsche offen kommunizieren

Zeitarbeit sei seiner Meinung nach auch für Quereinsteiger eine gute Möglichkeit wieder Fuß zu fassen. Zwar würden die meisten Einsätze seiner Mitarbeiter mehrere Monate dauern. „Aber wer möchte, kann natürlich auch häufiger die Stelle wechseln, um verschiedene Arbeitsplätze kennenzulernen“, verrät Lemle. Wichtig sei es da immer, offen zu kommunizieren. Er sage Bewerbern manchmal: „Wünschen Sie sich erstmal was! Und dann gucke ich, was ich erfüllen kann.“ (ML)

Der vollständige Podcast steht in dem Blog Endlich-Montag.net.