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Ein leichtes Plus verzeichnete das Statistische Amt für die Zeitarbeitsunternehmen mit vorwiegend Arbeitnehmerüberlassung für den Monat Juni 2022.

Leichte Erholung auf dem Zeitarbeitsmarkt

723.400 Zeitarbeitskräfte registrierte das Statistische Amt der Bundesagentur für Arbeit (BA) für den Monat Juni – damit liegen die Zeitarbeitsunternehmen mit hauptsächlich Arbeitnehmerüberlassung weiter im Aufwärtstrend, denn im Monat Mai schlug die Zahl der Zeitarbeitnehmer mit 718.500 zu Buche. Das bedeutet ein Plus von 4.900 Arbeitnehmern (plus 0,7 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Der Blick auf den Vorjahresvergleich fällt ähnlich aus: Im Juni 2021 verzeichnete das Amt 716.300 Beschäftigte in der Zeitarbeit (minus 7.100).

Arbeitsmarkt robust

„Trotz der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten ist der Arbeitsmarkt robust. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung haben zwar im August erneut stärker zugenommen als jahreszeitlich üblich. Dies liegt jedoch weiterhin an der Erfassung ukrainischer Geflüchteter“, sagte die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, zum Gesamtarbeitsmarkt im August.

Arbeitslosigkeit leicht gestiegen

Im Zuge der Sommerpause und durch die noch andauernde Erfassung ukrainischer Geflüchteter habe es im August 2022 einen weiteren deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat gegeben, und zwar um 77.000 auf 2.547.000. Saisonbereinigt habe die Zahl der Arbeitslosen um 28.000 zugenommen. Der saisonbereinigte Anstieg der Arbeitslosigkeit erkläre sich überwiegend mit der Erfassung der arbeitslosen ukrainischen Geflüchteter. Verglichen mit dem August des vorigen Jahres sei die Arbeitslosenzahl laut BA-Pressemitteilung um 31.000 geringer. Die Arbeitslosenquote stieg von Juli auf August um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent und habe sich damit gegenüber dem Vorjahresmonat nicht verändert. Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt ermittelte Erwerbslosenquote belief sich im Juli auf 3,2 Prozent.

Mehr Unterbeschäftigte

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik und kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit berücksichtige, sei saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 45.000 gestiegen. Sie lag im August 2022 bei 3.284.000 Beschäftigten. Das waren 24.000 weniger als vor einem Jahr.

45,6 Millionen Beschäftigte

Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nehmen weiter zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli 2022 saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 23.000 gestiegen. Mit 45,6 Millionen Beschäftigten fiel sie im Vergleich zum Vorjahr um 571.000 höher aus. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nahm saisonbereinigt von Mai auf Juni 2022 um 27.000 zu. Im Vergleich zum Vorjahr sei sie im Juni nach Hochrechnungen der BA um 639.000 auf 34,44 Millionen Beschäftigte gestiegen. 7,35 Millionen Arbeitnehmer hatten im Juni 2022 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung, 194.000 mehr als im Vorjahresmonat. Darunter waren 4,16 Millionen ausschließlich und 3,19 Millionen im Nebenjob geringfügig entlohnt beschäftigt. Das Plus gegenüber dem Vorjahr gehe weit überwiegend auf die im Nebenjob geringfügig entlohnt Beschäftigten zurück.

Nachfrage auf hohem Niveau

Die Nachfrage nach neuem Personal bewegte sich im August weiter auf sehr hohem Niveau. 887.000 Arbeitsstellen waren bei der BA gemeldet, 108.000 mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt habe sich der Bestand der bei der BA gemeldeten Arbeitsstellen gegenüber dem Vormonat um 1.000 verringert. Der BA-Stellenindex (BA X) – ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland – stieg im August 2022 um einen Punkt auf 135 Punkte. 

Offene Ausbildungsstellen

Von Oktober 2021 bis August 2022 meldeten sich bei den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern 408.000 Bewerbe für eine Ausbildungsstelle. Das waren 13.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von ihnen waren im August noch 112.000 auf Ausbildungssuche, davon hatten bislang 76.000 junge Menschen weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden. Gleichzeitig waren 526.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 20.000 mehr als vor einem Jahr. 182.000 waren im August noch unbesetzt. Der Ausbildungsmarkt ist auch im August noch in Bewegung. Deshalb werden sich die Zahlen der unbesetzten Ausbildungsstellen und der unversorgten Bewerber bis Ende September noch deutlich reduzieren.

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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