Lebendiger Austausch in Praxisblöcken
Inwieweit sich eine Einstiegsqualifizierung auch für Flüchtlinge eignet, erläuterte iGZ-Bundesvorsitzende Ariane Durian. Eine Einstiegsqualifizierung richte sich an unter 25-Jährige, die bis zum 1. Oktober eines Jahres noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und sei eine Art „Testphase“ für beide Parteien. „Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtete Durian, „und mehrfach Jugendliche in ein Ausbildungsverhältnis übernommen.“ Personaldienstleister hätten zudem viel Erfahrung im Umgang mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Kulturen. Daher sei die Einstiegsqualifizierung auch eine gute Möglichkeit für den Berufsstart jugendlicher Flüchtlinge. Gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt und dem iGZ konzipiere sie derzeit ein entsprechendes Projekt.
Qualifizierung zum Integrationsexperten
Durian verwies in diesem Zusammenhang auch auf das neue iGZ-Seminar „Qualifizierung zum Integrationsexperten“. Innerhalb von fünf Tagen sollen Personaldisponenten damit zur Fachkraft zur Integration von Flüchtlingen in den deutschen Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Am Ende der Weiterbildung wird eine TÜV-zertifizierte Abschlussprüfung stehen. „Inhaltlich geht es um rechtliche Grundlagen, sozialpädagogische Kompetenzen und die psychologische Basis“, zählte Durian auf. Voraussichtlich werden die ersten Seminare Ende April stattfinden.
iGZ-Projektgruppe ProPeZ
Einen Einblick in die Arbeit der iGZ-Projektgruppe „Prozess der Personalentwicklung in der Zeitarbeit“ (ProPeZ) gab Christian Baumann, Mitglied der Projektgruppe und iGZ-Landesbeauftragter Hamburg. Bei der derzeitigen Arbeitsmarktsituation sei es unerlässlich, Mitarbeitern eine persönliche Entwicklungsperspektive zu bieten – ansonsten würden sie das Unternehmen verlassen. Die Projektgruppe möchte vermitteln, wie Personaldisponenten Kompetenzen erkennen, messen und bewerten können.
Ausbildung von Personaldienstleistungskaufleuten
Über die Potenziale von angehenden Personaldienstleistungskaufleuten (PDK) sprach Michael Haitz, Personal- und Organisationsleiter des iGZ-Mitglieds Synergie Personal. Im Vordergrund stand der Erfahrungsaustausch der Teilnehmer. Diskutiert wurden unter anderem geeignete Rekrutierungswege und woran man gute Bewerber erkennt. „Wir achten bei Azubis auf Hobbys, Ehrenamt und Engagement“, berichtete Haitz aus seiner Praxis. Daraus könne man gut schließen, wie leistungsbereit ein Jugendlicher sei. Wichtig sei zudem eine gewisse persönliche Reife der Bewerber.
Integration von Flüchtlingen
Thomas Voß, Leitung Entwicklung Zeitarbeitnehmer beim iGZ-Mitglied Piening Personal, referierte über Kompetenzerfassung und berufliche Integration von Flüchtlingen. „Alleine können wir nicht viel schaffen“, sah Voß das Thema realistisch. „Für eine gute Qualifizierung müssen wir mit den Bildungsträgern zusammenarbeiten.“ Ein flexibles Modulsystem ermögliche eine individuelle Förderung. Bei der beruflichen Integration sei es wichtig, dass die Flüchtlinge gleichzeitig die deutsche Sprache und die erforderlichen fachlichen Fertigkeiten erlernen. Deshalb müsse die Wirtschaft bei der Integration direkt einbezogen werden. (ML)