Langzeitarbeitslose profitieren
Der Arbeitsmarkt sei heute deutlich flexibler und dynamischer als früher. Sicherlich werde, so Alt, viel über Zeitarbeit, befristete Beschäftigung oder den Niedriglohnsektor diskutiert, aber bei allem Für und Wider konnten vor allem auch Langzeitarbeitslose von der höheren Flexibilisierung des Arbeitsmarktes profitieren, betonte Alt. "Wir müssen darauf hinarbeiten, dass auch Menschen mit größeren Vermittlungshemmnissen eine Chance auf dem regulären Arbeitsmarkt erhalten und nicht in einer Parallelwelt festgehalten werden."
Bessere Perspektiven
Er gehe davon aus, dass sich die Perspektiven für Langzeitarbeitslose gebessert haben. Die gute Lage am Arbeitsmarkt sorge dafür, dass auch Beschäftigungslose mit geringer Qualifikation und langer Phase der Arbeitslosigkeit wieder eine Chance auf einen Job haben. Die Zahl der erwerbsfähigen Hartz-IV-Bezieher sinke seit 2010 kontinuierlich. Aktuell liege sie bei 4,35 Millionen. Darin seien die Aufstocker eingerechnet, die neben einer Beschäftigung ergänzende staatliche Leistungen erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Zahl um 128.000 verringert.
Talente gesucht
Unternehmen seien laut Alt heute deutlich eher bereit, eine Herausforderung anzunehmen und sich auch Menschen mit Brüchen im Erwerbsleben, Menschen mit Ecken und Kanten zuzuwenden. Auch in den Jobcentern habe sich etwas getan. Man suche die Talente, die in Menschen schlummerten.
Weniger Arbeitslose
Dass der harte Kern der Arbeitslosigkeit schmilze, zeige sich auch in der Gesamtstatistik. Die Zahl der Arbeitslosen lag mit 2,98 Millionen im Vorjahr erstmals seit Mitte der 90-er Jahre unter der Grenze von drei Millionen. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung geht für das laufende Jahr von einem Durchschnittswert von 2,897 Millionen Arbeitslosen aus. (WLI)