„Langer Weg an den Arbeitsmarkt“

"350.000 Flüchtlinge jährlich sind für den deutschen Arbeitsmarkt rein quantitativ derzeit kein Problem, denn jährlich entstehen rund 700.000 Arbeitsplätze neu", beruhigte Detlef Scheele, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, gegenüber der „Welt“. Auch stünden die Flüchtlinge nicht in Konkurrenz zu Langzeitarbeitslosen. Dafür sei die Gruppe der Migranten zu klein.

Allerdings geht Scheele nicht davon aus, dass sich das Problem des Fachkräftemangels durch die Beschäftigung von Asylbewerbern lösen lasse. „Der Weg an den Arbeitsmarkt ist lang. Es wird nicht jeder Arbeit finden, aber viele“, prophezeite Scheele.

Zeitarbeitsregelung für Flüchtlinge lockern

Damit der Weg in Arbeit möglichst problemlos verlaufen kann, forderte Gerhard Braun, Vizepräsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), den Abbau von Hürden bei der Beschäftigung von Flüchtlingen in Zeitarbeit. Zwar sei die Regelung bereits gelockert worden, das gehe aber noch nicht weit genug. „Das Beschäftigungsverbot für Flüchtlinge in der Zeitarbeit von 15 Monaten muss fallen, weil Zeitarbeit ein wichtiger Einstieg in den Arbeitsmarkt ist“, betonte der Vize-Arbeitgeberpräsident. (ML)