Kurzarbeitergeld weiterhin stark gefragt
Eine Auswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigt, dass Zeitarbeitsunternehmen im Juni weniger Kurzarbeitergeld bezogen haben als in den Monaten zuvor. Dennoch greift fast jedes zweite Zeitarbeitsunternehmen auf diese Hilfe zurück: 5.415 Zeitarbeitsbetriebe haben im Juni für 114.164 Beschäftigte Kurzarbeit bezogen. Das sind sieben Prozent weniger Betriebe und 19 Prozent weniger Beschäftigte in Kurzarbeit als im Mai. In der Gesamtwirtschaft verzeichnete die BA im Juni nur jeden sechsten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Kurzarbeit.
Auch der durchschnittliche Arbeitsausfall der Kurzarbeiter in der Zeitarbeit fiel im Juni mit 55 Prozent der normalen Arbeitszeit hoch aus. In der Gesamtwirtschaft betrug der Arbeitsausfall im Jahresdurchschnitt 38 Prozent für das Jahr 2020. Jüngere Zahlen liegen für die Arbeitnehmerüberlassung noch nicht vor.
Mehr Kug-Anzeigen im November
Nach einem gemeldeten Zuwachs von 2,2 Prozent bei den Beschäftigungszahlen in der Arbeitnehmerüberlassung im Oktober stiegen die Anzeigen über den potenziellen Arbeitsausfall laut BA in der Zeitarbeitsbranche im November wieder. Diese gelten als Frühindikator für konjunkturelle Kurzarbeit. Zeitarbeitsbetriebe stellten im November 257 Anzeigen für insgesamt 6.911 Beschäftigte. Im Vergleich zu Oktober sind die Anzeigen um 107 Prozent und die Zahl der Arbeitnehmer in Anzeigen um 98 Prozent gestiegen. Die Verdopplung deute auf die Auswirkungen des Lockdown-Lights und wieder steigende Kurzarbeit in der Zeitarbeitsbranche hin. (GB)