Kurzarbeit die Chance für den Arbeitsmarkt

„Die Kurzarbeit ist die Chance des deutschen Arbeitsmarktes.“ Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied ist sich sicher. Selbst Julius Cronenberg, Arbeitsmarktexperte der FDP, und sonst eher zögerlich beim Thema staatliche Lenkung, stimmt ihm auf der „Personaldebatte“ in Berlin zu. Auch wenn Cronenberg lieber die Kurzarbeit zum Juli dieses Jahres auslaufen lassen möchte, sieht er angesichts der Ukraine-Krise wenig Chancen.

Nicht einig waren sich die Experten bei der Veranstaltung in Berlin-Mitte, an der auch iGZ-Fachbereichsleiterin Andrea Resigkeit teilnahm, wie die künftige Finanzierung der Kurzarbeit aussehen soll. Während sich der Gewerkschafter einen Steuerzuschuss vorstellen kann, sieht Cronenberg eher Probleme. „Wertschöpfung wird dann durch Steuergeld ersetzt.“

Corona-Entwicklung

Als großes Problem sehen neben der Ukraine-Krise der Bundestagsabgeordnete und DGBler die Entwicklung der Corona-Entwicklung in China. Cronenberg: „Wenn dort weitere Häfen geschlossen werden, kann es Probleme mit den Lieferketten geben.“ Körzell begrüßt es, dass bei dem Kurzarbeitergeld auch die Zeitarbeit berücksichtigt wurde, auch wenn es dazu eines zweiten Anlaufs bedurft hatte. Allerdings wünscht sich Körzell bei der Kurzarbeit eine Aufstockung der Arbeitgeber. Für die Zeitarbeit sieht der Liberale keine Chance für die gesetzliche Grundlage, die Kurzarbeit dauerhaft gesetzlich zu verankern. Die Zeitarbeit habe den Zweck, Auftragsschwankungen auszugleichen.

Wegweisender Tarifabschluss

Zu den künftigen Tarifverhandlungen in der Zeitarbeit erklärte Körzell in Anwesenheit des stellvertretenden iGZ-Bundesvorsitzenden und Tarifchefs, Sven Kramer: „Es gibt einen wegweisenden Tarifabschluss in der Chemie, wo es eine kurze Laufzeit und dafür eine Einmalzahlungen an die Arbeitnehmer gab.“ Körzell wies darauf hin, dass auch in weiteren Tarifbereichen wie bei der Metall- und Elektroindustrie Verhandlungen anstehen. (AR)

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Andrea Resigkeit


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