Künstliche Intelligenz Topthema beim INNOLAB ´23

Über den Tellerrand schauen, um für das eigene Unternehmen innovative Ansätze und Ideen mitzunehmen: Rund 150 Teilnehmer nutzten beim iGZ-INNOLAB ´23 in München die Gelegenheit, sich in 25 Workshops, bei sieben Keynotes, und in fünf Barcamp-Sessions über neueste Trends, Techniken und Entwicklungen zu informieren. Nach der Begrüßung durch iGZ-Kommunikationsleiter Jens Issel im Münchener „Überlab“ richtete der iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann ein Wort an das Plenum.

Harte Prozessarbeit

Innovation sei auch immer harte Prozessarbeit, betont der Hamburger Unternehmer und zeichnete die jüngere Geschichte des Fortschritts seit 1957 nach. In erster Linie seien es stets militärische Innovationen gewesen, die dann später auch zivil genutzt wurden. Bestes Beispiel dafür sei das Internet. Dabei, so Baumann, werden häufig auch ungewöhnliche Weg beschritten. In Frankreich etwa entwerfen Science-Fiction-Autoren mögliche zukünftige Angriffsszenarios. Ergebnis unterm Strich sei dann die französische Flugabwehr gewesen, die auf Planungen dieser Autoren basiere. Innovationsfähigkeit bedeute eine Kombination aus Produkt- und Prozessfähigkeit.

Unfassbar viele Ideen

In der Zeitarbeitsbranche gebe es unfassbar viele Ideen, „aber dieses Geschäftsmodell ist nicht innovativ“, stellte Baumann mit Verweis auf die Charakteristik von Zeitarbeit fest. Nichtsdestotrotz: „Ohne Innovation sterben wir alle.“ Veränderung koste eben Kraft und oft schmerze sie. „Wir brauchen Rückendeckung, damit wir Fehler machen können“, betonte der Bundesvorsitzende, denn nicht alles, was versucht werde, funktioniere auch auf Anhieb.

Leidenschaft und Ideen

Es brauche einer guten Unternehmenskultur, „damit Menschen Leidenschaft und Ideen haben“, unterstrich er. Ansätze und Impulse biete nun das INNOLAB ´23: „Transportiert die Ergebnisse bitte in Eure Unternehmen, denn Innovieren ist überlebensnotwendig“, appellierte Baumann abschließend an das Plenum. Und mitzunehmen gab es genug: Franziska von Mandel (Personalentwicklung, Beratung, Interim Management) etwa erklärte was passiert, wenn Überstunden am Yogakurs scheitern und die Generation Babyboomer auf die Generation Z trifft. Kurios: Türmchen bauen hieß es bei Christian Deuschle (Serious Results Beratung und Training), der dafür jede Menge Legosteine mitgebracht hatte und damit Lösungen fürs eigene Business vorstellte.

Künstliche Intelligenz

Kein INNOLAB ohne künstliche Intelligenz (KI): „Chancen und Risiken der KI-Revolution: Lernen 4.0 - was ist jetzt wichtig in der Personaldienstleistung?“, fragte etwa Andreas Talg, Learning & Technology Consulting, und lieferte auch direkt die Antworten dazu. Die vielen Facetten des Digital Leadership präsentierten Prof. Dr. Wolfgang Dorner, TH Deggendorf und Dr. Julia Becker, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH.

Karriereoptionen

Mit maßgeschneiderten Karriereoptionen durch den Einsatz von KI beschäftigte sich Michael Plentinger, Greple GmbH. Mit dem Thema „New Leadership: B*llsh*t oder Mutfaktor?“ schloss Max Görner, Allfoye Managementberatung, den ersten Tag, der schließlich mit Netzwerken auf dem Dach des Hauses endete. „Künstliche Intelligenz verändert alles, auch die Zeitarbeit!“, zeigte sich Bilal Zafar, CEO richtiggutbewerben.de, zum Auftakt des zweiten INNOLAB-Tages überzeugt vom digitalen Fortschritt. Unter anderem setzte er sich mit den Vor- und Nachteilen von Chat GPT auseinander.

Viele Talente

Petra Füller, Koordinierungsstelle Zeitarbeit, Bundesagentur für Arbeit, präsentierte in ihrem Impulsvortrag das Thema „ROL, Gamification, Flipped Classroom... haben Sie noch nie gehört? Dann wird es Zeit!“ Jeder Mitarbeiter habe viele Talente – „Schauen Sie genau hin“, forderte sie das Publikum auf. Die Vielfältigkeit veranschaulichte Füller anhand eines bunt gemischten Obstkorbes. Unter anderem sprach sie auch das Thema Fachkräftemangel an, und betonte eine Analyse der Fähigkeiten der Mitarbeiterschaft ergebe ein differenziertes Bild als die bloße Statistik. Ein Helferanteil von 60 Prozent in der Zeitarbeit bedeute eben nicht, dass 60 Prozent der Zeitarbeitskräfte ungelernte Hilfsarbeiter seien.

Seniorentanz im Sitzen

„KI verändert alles. Was bedeutet das für unsere Kinder?“, fragte sich im Anschluss das Gros der Teilnehmer in einem der vier Barcamps. Ein Thema, das offenbar nicht nur begeistert, sondern auch beunruhigt. Neue Qualifikationen und Berufe sowie Auslandsüberlassung und Investitionen in Qualifikationen waren weitere Aspekte, die in den Barcamps thematisiert wurden. „Das ist wie Seniorentanz im Sitzen“, frotzelte Toni Gruber, der das Plenum mit einer gemeinsamen Body-Percussion aus dem Mittagskoma trommelte. Kein Problem für Gruber, der Experte für psychophysische Körperarbeit, Afro-Latin Dance, Bodypercussion und -music sowie Bühnenkampf ist.

Jobs aussuchen

Frisch gestärkt ging´s denn auch in zwei Workshop-Runden: „Keine Zukunft für Disponenten? Gefahren und Chancen von Plattformlösungen“ stellten beispielsweise Thorsten Rensing via Video (SMARTCHILLI) und Thomas Suppes, impactive.works, vor. Mit ihrer preisgekrönten App können sich die Mitarbeiter unter anderem ihre Einsätze selbst aussuchen.

Altes loslassen

Maike Küper, #workbutbetter, lud ihr Plenum in die Design Thinking Werkstatt: Nutzerzentrierte HR-Arbeit stand hier auf der Workshop-Agenda. Unter der Überschrift „Kill your Company. Altes loslassen. Neues erschaffen“ teilte Simon Wondracek, impactive.works, seine Teilnehmer erst einmal in Gruppen auf, die sich dann in kleinen Kreisen ihren Themen widmeten.

Perpetuum Mobile

„KI-Szenario: zukunftsorientiert und menschenzentriert KI im Unternehmen einführen“, hieß es bei Vincent Homp und Florian Ziegler, Zukunftszentrum Süd. Marek Kraus, Bullhorn, stellte „Connected Recruiting – das Perpetuum Mobile innovativer Personaldienstleister“ vor.

Digitales Gold

Janine Kerner, Managerin Data & AI Strategy, STATWORX, gebührte das vorletzte Wort: In ihrer Keynote nahm sie das Thema „Digitales Gold – die „datengetriebene Organisation“ verspricht bessere Entscheidungen, bessere Kommunikation und mehr Gewinn!“ in den Fokus ihres Vortrags. Nach zwei Tagen stand am Ende des Tages ein positives Fazit als letztes Wort – Jens Issel,  Moderator der Veranstaltung, fasste Themen und Ergebnisse zusammen. Unter Strich konnte da denn auch nur „Auf ein Neues!“ nur stehen.

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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