Kritik und Konsens bei Zeitarbeit in der Pflegebranche
Kritik und Konsens: So könnte die Gesprächsrunde auf Einladung des pflegepolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erich Irlstorfer, zusammengefasst werden. Verschiedene Experten diskutierten die Zukunft in der Zeitarbeit in der Pflege. Nach einer kurzen Begrüßung wurde die Veranstaltung durch drei Impulsreferate eingeleitet.
Angespannte Situation
Peer Köpf von der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. eröffnete die Runde mit einem Vortrag über die angespannte Situation in den Krankenhäusern und verschiedenen Vorwürfen gegenüber der Zeitarbeit. Folglich forderte er entschiedene Reformen zur Begrenzung der Zeitarbeit in der Pflege. Ähnlich äußerte sich Marc Schreiner, Berliner Krankenhausgesellschaft, wobei hier die Forderung nach einer Begrenzung der Zeitarbeit mit dem konkreten Vorschlag zur politischen Umsetzung des von der Berliner Krankenhausgesellschaft erarbeiteten Musterrahmenvertrages für Arbeitnehmerüberlassung zwischen Zeitarbeitsfirmen und Krankenhäusern verbunden wurde.
Fakten und Vorurteile
Als nächste Referentin sprach anschließend die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen e.V. (iGZ), Andrea Resigkeit. Anhand von zehn Stichpunkten ging sie in ihrem Vortrag auf Vorurteile und anekdotische Evidenz (informeller Bericht über Einsichtigkeit in Form eines Einzelberichts) ein und stellte diese Fakten gegenüber.
Ausbildung im Fokus
Im letzten Vortrag beschrieb Barbara Susec, Ver.di, wie die Gewerkschaften die Lage der Zeitarbeit in der Pflege bewerten und richtete Ihren Fokus stärker auf die Lage der Pflegekräfte. Mit Blick auf die Zeitarbeitsfirmen forderte sie, diese an der Ausbildung von neuen Pflegekräften zu beteiligen.
Diskussionsbedarf
In der anschließenden offenen Diskussion, in der noch einmal Vertreter verschiedener Institutionen und Verbände zu Wort kamen, wurde deutlich, dass es noch Diskussionsbedarf gibt, aber an einer gemeinsamen Lösung gearbeitet werden soll. In diesem Zusammenhang kündigte Irlstorfer an, einen Entwurf zu erarbeiten und diesen parteiintern diskutieren zu wollen. Der entsprechende Entwurf soll dann im Herbst dieses Jahres in einer ähnlichen Runde präsentiert und diskutiert werden, um so entscheidend an einer Lösung der problematischen Situation in der Pflege mitzuwirken.