Konjunkturflaute hinterlässt Spuren
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai um 0,5 Punkte gefallen. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist mit 102,5 Punkten zwar noch einen guten Stand aus, dieser ist aber niedriger als das Niveau der vergangenen drei Jahre.
Die Arbeitslosigkeitskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers ist laut IAB-Pressemitteilung um 0,8 Punkte auf 98,8 Punkte zurückgegangen. Das sei der niedrigste Wert seit dem Jahr 2013. Seit drei Monaten werde zudem die Marke von 100 Punkten unterschritten, was tendenziell einen Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit signalisiere.
Abbau
„Mittlerweile hinterlässt die Konjunkturflaute ihre Spuren“, erläutert Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Im milden Frühling sei die Arbeitslosigkeit noch durch günstige Wettereffekte entlastet worden. Ein weiterer Abbau sei nun aber auf eine wirtschaftliche Erholung angewiesen.
Kein Rekordplus
Die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers sei im Mai um 0,4 Punkte gesunken. Seit dem Höchststand aus dem März 2018 habe sie fast zwei Punkte verloren. Allerdings liege der aktuelle Wert von 106,1 Punkten noch deutlich im positiven Bereich. „Der Beschäftigungsaufschwung ist robust, aber es wird nicht mehr ein Rekordplus das nächste jagen“, so Weber.
Arbeitsmarktbarometer
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert. Während Komponente A des Barometers die Entwicklung der saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen für die nächsten drei Monate prognostiziert, dient Komponente B der Vorhersage der Beschäftigungsentwicklung. Der Mittelwert aus den Komponenten „Arbeitslosigkeit“ und „Beschäftigung“ bildet den Gesamtwert des IAB-Arbeitsmarktbarometers. Dieser Indikator gibt damit einen Ausblick auf die Gesamtentwicklung des Arbeitsmarkts. Da das Saisonbereinigungsverfahren laufend aus den Entwicklungen der Vergangenheit lernt, kann es zu nachträglichen Revisionen kommen. Die Skala des IAB-Arbeitsmarktbarometers reicht von 90 (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 (sehr gute Entwicklung). (WLI)