Konjunktur nimmt langsam Fahrt auf
Für dieses Ergebnis befragte das Institut 3.000 Unternehmen. Ergebnis: Aufgrund zu erwartender steigender Produktion sollen bis Ende 2014 rund 270.000 Jobs geschaffen werden. 29 Prozent der Befragten wollen bereits 2013 neue Mitarbeiter einstellen. Dem gegenüber planen 19 Prozent, Personal zu entlassen. Jedoch hatten die Unternehmen vor kurzem noch mehrheitlich mit einem Jobabbau gerechnet, stellte das IW Köln fest.
Langsamer Anlauf
Es sei allerdings zu beobachten, dass die Konjunktur nur langsam anlaufe. „Wir bewegen uns im Schlafwagen“, sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. 2013 sei mit einem Zuwachs von 0,75 Prozent zu rechnen. 2014 erwarte das Institut eine Steigerung um rund 1,5 Prozent. Ende vergangenen Jahres brach das Bruttoinlandsprodukt um 0,6 Prozent ein – so vehement wie seit dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise Anfang 2009 nicht mehr. Auch die Kälte machte den positiven Erwartungen einen Strich durch die Rechnung. Laut Bundesbank sei ein Wachstum im ersten Quartal zwar noch möglich, aber: „Dies setzt voraus, dass sich die Einflüsse des besonders kalten Winterwetters, die beispielsweise im Baugewerbe sichtbar wurden, in engen Grenzen gehalten haben“, steht im Monatsbericht. Von der Industrie seien zum Jahresanfang keine Impulse ausgegangen, während die Dienstleister zugelegt hätten.
Jobaussichten
Laut IW seien die Jobaussichten bei Service-Unternehmen besonders gut. Jede dritte Firma wolle Beschäftigte einstellen. Knapp 37 Prozent aller Unternehmen rechnen mit steigender Produktion. Die Voraussetzungen für eine Trendwende seien gegeben, erklärte das IW Köln. Es sei damit zu rechnen, dass die Unternehmen 2014 nach einer Stagnation in diesem Jahr ihre Ausgaben für Maschinen und Anlagen um 5,5 Prozent steigern.
Lohnerhöhung
Abzulehnen sei laut IW-Experten aber eine stärkere Lohnerhöhung als Beitrag zur Stabilisierung der Euro-Zone. „Dies würde den deutschen Exporterfolg und damit auch ganz Europa schwächen“, unterstrich IW-Direktor Michael Hüther: „Wenn der deutsche Export um zehn Prozent steigt, dann steigen die Vorleistungsausfuhren der europäischen Partner nach Deutschland um acht bis neun Prozent.“ Dies sei ein wichtiger Sogeffekt. „Das ist das Beste, was wir für Europa tun können.“ (WLI)