Koalitionspläne verunsichern Unternehmen

Zeitarbeit ist und bleibt das Mittel der ersten Wahl wenn es darum geht, Auftragsspitzen abzuarbeiten: 77 Prozent der Unternehmen, die externe Ingenieure beschäftigen, wollen mittels Zeitarbeit vor allem flexibel auf Engpässe und hohe Auftragslagen reagieren, lautet das Ergebnis einer Studie des iGZ-Mitgliedsunternehmens Hays.

Und die Branche wird auch beim Thema Rekrutieren neuer Mitarbeiter gern in Anspruch genommen: An zweiter Stelle nannten die 150 befragten Unternehmen mit 63 Prozent die Aussicht, qualifizierte Mitarbeiter kennenzulernen, um sie später einzustellen. Für sie ist das laut Studie die Möglichkeit, Spezialisten zu bekommen, die sie sonst nicht finden.

Externe Vergabe

Bereits vor vier Jahren wurden die Unternehmen befragt – seitdem hat die Zahl derer, die Ingenieurbüros nutzen, um 24 Prozent zugenommen: Insgesamt haben 58 Prozent der Firmen externe Fachkräfte in Anspruch genommen, 37 Prozent davon aus der Zeitarbeitsbranche. Weitere elf Prozent interessieren sich aktuell für eine externe Vergabe.

Hohe Übernahmequote

Besonders für mittelständische Unternehmen seien Personaldienstleister interessant: Sie können laut Studie die Ingenieure zur Verfügung stellen, „die der Mittelständler in der Provinz nur schwer rekrutieren kann“. Zu beobachten sei mittlerweile ein verstärkter Klebeeffekt, dass also Ingenieure nach Projektablauf übernommen werden. Und: 56 Prozent aller Firmen davon aus, dass in den kommenden zwölf Monaten ihr Bedarf an fest angestellten Ingenieuren steigen wird.

Standort fraglich

Allerdings wolle die Bundesregierung Zeitarbeit strenger regulieren. In einem Gesetzentwurf solle unter anderem die Arbeitnehmerüberlassung auf 18 Monate begrenzt werden. „Das führt derzeit zu einer enormen Verunsicherung der Unternehmen beim Einsatz externer Ingenieure. Unternehmen werden aber auch in Zukunft Spitzen und Spezialaufträge haben, für die sie hoch qualifizierte Spezialisten benötigen. Ob dies noch am Standort Deutschland abgefedert werden kann, wird sich dann zeigen“, erläutert Hays-Manager Oliver Kowalski dazu. (WLI)