Klös: „Bildung lohnt sich“

„Es gibt im deutschen Bildungssystem keine Sackgassen. Man kann immer wieder etwas oben draufpacken, um besser auf den digitalen Wandel vorbereitet zu sein“, fasste Dr. Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln, zusammen. Seiner Meinung nach sei das die wichtigste Botschaft in der Diskussion darüber, ob sich Bildung lohne.

In seinem Impulsreferat stellte er heraus, in welcher Form sich Bildung zurückzahle. Beruflich Qualifizierte seien grundsätzlich weniger stark von Arbeitslosigkeit bedroht. Je höher die Qualifikationsstufe, desto höher sei zudem das zu erwartende Brutto-Lebensentgelt. Das gelte nicht nur für Akademiker, sondern für alle berufsbezogenen Weiterbildungen. Und: „Nur auf der höchsten Führungsebene gibt es deutlich mehr Führungskräfte mit Hochschulabschluss. Auf mittlerer und niedriger Führungsebene gibt es kaum Unterschiede zwischen Vorgesetzen mit Hochschulabschluss und solchen mit Fortbildungsabschluss“, verriet Klös.

Besserer Gesundheitszustand

Doch die besseren Perspektiven beziehen sich nicht nur auf Beschäftigung und Einkommen. Klös: „Es gibt Studien dazu, dass gebildete Menschen länger leben.“ Gutverdienende schätzen ihren eigenen Gesundheitszustand und den ihrer Kinder zudem signifikant besser ein als Arbeitnehmer mit geringem Einkommen. Sein Fazit fiel daher deutlich aus: „Bildung lohnt sich – auch über das Portemonnaie hinaus.“

Mitarbeitern Perspektiven bieten

Wie diese Erkenntnis in der Zeitarbeitsbranche bereits umgesetzt wird und was noch optimiert werden könnte, war Thema des anschließenden Expertengesprächs, moderiert von Marcel Speker, iGZ-Leiter Kommunikation und Arbeitsmarktpolitik. iGZ-Bundesvorsitzender Christian Baumann verdeutlichte die Relevanz von Weiterbildungen auch für den eigenen Unternehmenserfolg. „Wenn ich Mitarbeitern, die sich weiterbilden möchte, keine Perspektive biete, werden sie mein Unternehmen verlassen.“ Investitionen in die Kompetenzen der Mitarbeiter seien daher nicht nur altruistisch, sondern würden sich auch amortisieren.

Weiterbildungen unverzichtbar

Dem stimmte Thomas Schlegtendal, Hoffmann Medical Service, zu. „Wir sind hauptsächlich im Pflegebereich tätig – und dort ändert sich ständig etwas“, erläuterte er. Damit die Zeitarbeitskräfte im Kundenunternehmen einen guten Job machen könnten, seien regelmäßige Weiterqualifizierungen daher unverzichtbar. „Wir bieten diese Fortbildungen in unsere eigenen Akademie an – natürlich während der Arbeitszeit der Mitarbeiter“, so Schlegtendal. (ML)