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Die iGZ-Mitglieder votierten bei ihrer Versammlung in Hannover für die Aufnahme von Verhandlungen mit dem BAP.

Klares iGZ-Votum für Verbandsverhandlungen

Mit einer absoluten Mehrheit entschieden die Mitglieder des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) bei fünf Gegenstimmen und drei Enthaltungen im Rahmen der iGZ-Mitgliederversammlung in Hannover, Verhandlungen mit dem Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) über eine gemeinsame Verbandsneugründung aufzunehmen. Damit einher ginge die Auflösung beider Zeitarbeitgeberverbände.

Vor der Abstimmung der rund 180 Mitglieder erläuterte der iGZ-Bundesvorsitzende Christian Baumann die Intention, auf die das Bestreben einer Verbandsneugründung beruht: „Wir wollen Strukturen schaffen, die uns die Rahmenbedingungen in Zukunft sicherstellen.“ Die Leistungsbestandteile beider Verbände sollen zusammengeführt und damit, so Baumann, gestärkt werden.

Gewachsene Zusammenarbeit

In den vergangenen Jahren habe es bereits ein höheres Maß der Annäherung, unter anderem über Tarifverhandlungen und Lobbyarbeit, gegeben. Auch der Druck aus der Mitgliedschaft dazu sei größer geworden: „Die Stimmen werden immer lauter“, habe er festgestellt. „Wir haben gerade Zeit dafür und sind so gut aufgestellt, wie noch nie zuvor. Wir gehen davon aus, dass wir eine Neugründung aufgrund der wirtschaftlichen Veränderungen brauchen werden“, erläuterte der Bundesvorsitzende.

Kompetenzen bündeln

Die Zeitarbeitsbranche sei in einer extrem schnellen Welt mit Megatrends unterwegs, die Welt werde digitaler. „Es stellt einen unfassbar großen Vorteil dar, wenn wir die einzelnen Kompetenzen bündeln“, betonte der 39-jährige Unternehmer. Das berge natürlich auch gewisse Herausforderungen, etwa wegen der kulturellen Distanz und anderer Verbandsstrukturen.

Augenhöhe

„Wir trauen uns Gespräche zu, die auf Augenhöhe sind und sie so zu führen, dass wir sehr schnell einen kreativen Prozess für ein gemeinsames Bild in der Zukunft in Gang setzen können“, unterstrich Baumann. Die iGZ-Umfrage im Februar habe den Vorstand ermutigt, dieses Vorhaben weiterzuführen. „Heute sind wir bei Meilenstein 3, wo wir einen Absichtsbeschluss herstellen wollen, damit wir Gespräche für eine potenzielle Neugründung führen können“, nannte der Hamburger den Grund für den Antrag.

Gespräche in großer Runde

Bei Zustimmung würden dann erste Gespräche in einer großen Runde mit den beiden Präsidien geführt. Inhalte seien dabei Visionen, Kultur und strategische Must Haves. „Wir haben total gleiche Interessen und müssen nun die Zukunftssicherheit für die Branche herstellen“, erklärte der Bundesvorsitzende. Es gelte, die beste Struktur für die Zeitarbeitsbranche herzustellen.

Mitgliederversammlung

Ein denkbarer Verschmelzungstermin lasse sich allerdings aus heutiger Sicht noch gar nicht benennen. Sei ein Koalitionsvertrag verfasst, wird er auf einer Mitgliederversammlung vorgestellt, um endgültig darüber abzustimmen. „Das alles wird kompliziert und anstrengend, wir trauen uns das aber zu“, zeigte sich Christian Baumann zuversichtlich.

iGZ-Spendenaktion

Zum Auftakt wählte das Plenum iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz zum Versammlungsleiter. Eingangs plädierte Stolz an die Teilnehmer, sich an der iGZ-Spendenaktion für die Ukraine zu beteiligen. Christian Baumann lieferte den Rechenschaftsbericht des Bundesvorstands ab. Der iGZ-Bundesvorsitzende betonte in diesem Zusammenhang, dass er angesichts der Fülle nur über Details berichten könne.

Rechenschaftsbericht

Zu den politischen Grundsatzfragen erinnerte er an die Aktivitäten des iGZ unter anderem zur Bundestagswahl 2021, zum Kurzarbeitergeld und zur angestrebten Entfristung für die Zeitarbeitsbranche, dem Ausbau des Verbandsnetzwerks und dem Bonus auch für die Zeitarbeits-Pflegekräfte. Zudem griff er auch Themen wie Bildung und Qualifizierung sowie iGZ-Tätigkeiten zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie zur Kommunikation. Dies, so Baumann, sei ein Bereich, auf den der iGZ den höchsten Stellenwert lege.

Neue iGZ-Internetseite

Der iGZ bekommt eine neue Internetseite: Ulrike Schwarzer, Beisitzerin im iGZ-Bundesvorstand, Jens Issel, Leiter der iGZ-Kommunikationsentwicklung, und Website-Entwickler Daniel Ackermann stellten das Projekt vor und kündigten an, die neue Internetseite werde voraussichtlich Anfang Juli scharf geschaltet. Insbesondere sei die Menüführung überarbeitet und neu gestaltet worden. Die Suchfunktion sei ebenfalls modernisiert worden. In der optischen Gestaltung setze der iGZ nun auf großformatigere Bilder. Der interne Teil nur für Mitglieder firmiert künftig unter „My iGZ“, in dem die Mitglieder ihre Daten auch selbstständig verwalten können.

Entlastung erteilt

Martin Liebert, im iGZ-Bundesvorstand für die Finanzen zuständig, legte im Anschluss den Kassenbestand, das Budget und Zahlen zur Mitgliederentwicklung vor.  Die Kassenprüfer, Nicole Piontek und Jaroslaw Kral, bescheinigten einwandfreie Kassenführung und beantragten darauf die – dann erteilte – Entlastung des Vorstands. Patrick Paul und Matthias Eder wurden zu neuen Kassenprüfern gewählt. Für die Einigungsstelle des iGZ wurden Sven Janßen, Camillo Winkler und Nadine Kathleen Zink gewählt. (WLI)

iGZ-Rechenschaftsbericht 2022

Über den Autor

Wolfram Linke

Wolfram Linke ist seit Juni 2008 Pressesprecher des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen. Davor arbeitete er 18 Jahre lang als Redakteur bei einer Tageszeitung, bildete regelmäßig Volontäre aus, führte Praktikanten in die Welt des Journalismus ein und hielt zahlreiche Fachvorträge zum Thema Medien. Linke ist außerdem zertifizierter Online-Redakteur, Certified Microsoft Technology Associate (Windows und Netzwerke) und hat mehrere weitere Microsoft- sowie Adobe-Zertifikate. Seit März 2014 ist er Vorsitzender des Pressevereins Münster-Münsterland.


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