Keine Verdrängung, kein Massenphänomen

Denn während des Aufschwungs 2007/2008 seien in der M+E-Industrie 60.000 Zeitarbeitsstellen geschaffen worden. Gleichzeitig seien rund 240.000 neue Stammarbeitsplätze in den Betrieben entstanden. „Von einer Verdrängung der Stammbelegschaft kann daher keine Rede sein“, betonte Brossardt. Während der Krise 2009/2010 habe sich diese Tatsache bestätigt: Zeitarbeit wurde abgebaut, die Stammbelegschaft hingegen konnte trotz massiver Auftragseinbrüche gehalten werden.

Kein Massenphänomen

Auch die Darstellung, Zeitarbeit sei ein Massenphänomen, ist laut Brossardt nicht haltbar. In Bayern sei die Zahl der Zeitarbeitskräfte von 2011 auf 2012 um 5,6 Prozent zurückgegangen, während die Gesamtzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter um 2,5 Prozent gestiegen sei. „Angesichts solcher Zahlen ist die Behauptung, Zeitarbeit greife im großen Stil um sich, absurd“, verdeutlicht der vbw-Geschäftsführer.

35 Prozent Übernahmequote

Zudem dürfe der Klebeeffekt nicht vergessen werden. Zeitarbeit sei besonders für solche Beschäftigte ein gutes Sprungbrett, die es am Arbeitsmarkt besonders schwer hätten. „Der Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) verzeichnet eine Übernahmequote von Zeitarbeitern von rund 35 Prozent innerhalb eines Jahres“, beruft Brossardt sich auf die Ergebnisse des iGZ-Mittelstandsbarometers. Das dürfe nicht durch weitere Regulierungen der Zeitarbeit aufs Spiel gesetzt werden. (ML/vbw)