Junge und gering Beschäftigte im Nachteil
Sie untersuchten, welche Auswirkungen arbeitsmarktpolitische Maßnahmen auf die Belegschaft von Unternehmen haben könnten.
Ungleichheiten
„Die Krise verstärkt Ungleichheiten“, heißt es in dem Papier „Flexibilisierung in Zeiten der Krise“. Denn die Auswirkungen der Krise seien nicht gleichmäßig auf die Beschäftigten verteilt. Während Maßnahmen wie Arbeitszeitkonten und Kurzarbeitszeit gut qualifizierte ArbeitnehmerInnen vor der Kündigung schützen, sind dem WZB zufolge die Beschäftigten mit befristeten Verträgen und Zeitarbeitsverträgen massiv von Arbeitslosigkeit bedroht. Zu dieser Gruppe zählen vor allem jüngere oder gering qualifizierte ArbeitnehmerInnen.
Verschärfung der Spaltung am Arbeitsmarkt
„Die wachsende Bildungskluft zu anderen Beschäftigungsgruppen, die sich in der geringeren Teilnahme temporär Beschäftigter an betrieblichen Weiterbildung fortsetzen, könnte zu einer Verschärfung der Spaltung am Arbeitsmarkt führen“, schreiben die Arbeitsforscher weiter. Während die arbeitsmarktpolitischen Instrumente den Unternehmen klare Vorteile bieten, stellen sie für Randbelegschaft eine Gefahr dar.
Fazit
Ihr Fazit: „Arbeitsmarktflexibilisierung ist per se kein Allheilmittel.“ Weil sie Gefahr laufe, soziale Ungleichheiten zu verschärfen, müssten für die Zukunft die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes mit ausreichender sozialer Absicherung verknüpft werden, fordert das WZB.
SPD für Schutzschirm für Auszubildende
Zeitgleich befasste sich die SPD-Bundestagsfraktion mit der Situation auf dem Ausbildungsmarkt: „Die Jugendlichen dürfen nicht zu den Verlierern der Konjunkturkrise werden“, betonten die stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, Christel Hummel und Ludwig Stiegler, die arbeits- und sozialpolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, Andrea Nahles, und der bildungspolitische Sprecher, Ernst Dieter Rossmann. Das Ziel der SPD bleibe es, auch in diesem Jahr 600.000 Ausbildungsverträge zu erreichen. Deshalb fordern die SozialdemokratInnen einen Schutzschirm für Ausbildung, inklusive einer besseren Förderung von Jugendlichen mit insolventen Ausbildungsbetrieben und einen Ausbau von überbetrieblichen Ausbildungsmöglichkeiten.
Vier-Punkte-Plan
Dafür hat die entsprechende Arbeitsgruppe den Vier-Punkte-Plan „Sicherung des Ausbildungsangebots in der Wirtschaftskrise“ aufgestellt. An die CDU/CSU-Fraktion richtet die SPD den Appell, einen solchen Schutzschirm für Ausbildung auf den Weg zu bringen und „keine Steine in den Weg“ zu legen.