IT-Projekte: Kunden setzen zunehmend auf Zeitarbeit

Für deutsche Unternehmen spielt die Rekrutierung von Freiberuflern für ihre IT-Projekte eine zunehmend wichtige Rolle. Laut Studie „IT-Freiberufler 2015“ des IT-Fachmagazins Computerwoche nutzen die Firmen dabei häufig die Personaldienstleistungsbranche, deren Dienste mit 26,7 Prozent der Antworten auf Platz 2 stehen.

Getoppt wird das nur noch durch die direkte Beauftragung von IT-Freiberuflern: Im Durchschnitt nutzen die über 400 Befragten diesen Weg zu 45,8 Prozent.

Großunternehmen

Ganz anders sieht es bei größeren Firmen mit über 500 Mitarbeitern aus: „In den Großunternehmen mit den tendenziell größeren und komplexeren IT-Projekten steigt die Bedeutung der Personaldienstleister deutlich an. Mit 34 Prozent sind die Personaldienstleister die erste Anlaufstelle, um IT-Freiberufler zu gewinnen. Nur noch knapp 29 Prozent versuchen es über die direkte Beauftragung“, erläutert Matthias Teichmann, Leiter Marktforschung bei IDG Business Research Services, die die Studie in Zusammenarbeit mit der Computerwoche durchführten.

Erfahrungswerte

Auch maßgebliche Auswahlkriterien wurden untersucht. Die Qualität der vorgelegten Profile stehe dabei an erster Stelle. Für 79,6 Prozent sei dieser Aspekt wichtig oder sehr wichtig. Und die Unternehmen setzen auf Erfahrung - bereits gemeinsam absolvierte Projekte seien mit 78,6 Prozent ebenfalls besonders wichtig. Weiteres Kriterium seien die Stunden- und Tagessätze der Freelancer, die zwei Drittel der Unternehmen (65,6 Prozent) als wichtig oder sehr wichtig einstufen. Teichmann: „Die Beurteilung der Personaldienstleister misst sich dementsprechend sehr stark daran, wie gut die Qualität der vorgelegten IT-Freiberufler-Profile ist.“

Referenzen

Die tatsächliche Qualifikation der Freiberufler werde in erster Linie über das persönliche Gespräch ermittelt. Referenzen von anderen Einsatzunternehmen beziehen laut Studie 57 Prozent (Hardskills) beziehungsweise 47,2 Prozent (Softskills) der Unternehmen in die Entscheidung mit ein.

Internationalisierung

Um flexibel auf diesen Markt reagieren zu können, müssen sich auch die Zeitarbeitsunternehmen künftig zunehmend international orientieren: Laut Studie werde sich der Trend der Internationalisierung weiter fortsetzen. Bereits heute sei im Durchschnitt knapp ein Drittel der IT-Projekte (30,8 Prozent) international ausgerichtet. Die Hälfte der Befragten (50,4 Prozent) meine, dass dies in den kommenden zwei Jahren in stärkerem oder sogar sehr viel stärkerem Ausmaß zutreffen werde. (WLI)