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Über 360 Teilnehmer kamen zum iGZ-Landeskongress NRW in die Westfalenhallen von Dortmund. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen rund ums Thema Zeitarbeit zu informieren.

Integrationschancen durch Zeitarbeit

„Die Location passt, wir sind beim Tabellenführer“, eröffnete Ralf Lemle, iGZ-Landesbeauftragter für NRW, den iGZ-Landeskongress in Dortmund und begrüßte dazu über 360 Teilnehmer in den Westfalenhallen. Auch der Branchennachwuchs weiß die Landeskongresse des iGZ zu schätzen: Rund 100 angehende Personaldienstleistungskaufleute (PDK) nutzten die Veranstaltung, um wertvolle Informationen für ihre Ausbildung zu sammeln.

Manuela Schwarz, Mitglied im iGZ-Bundesvorstand, ermunterte die iGZ-Mitglieder, gemeinsam viel zu bewegen: Sie stellte die iGZ-Kampagne „Zeitarbeit: Eine gute Wahl." vor und verwies darauf, dass diese Werbung für gute Zeitarbeit bereits sehr viel positive Resonanz habe – unter anderem in Städten wie Mainz beteiligten sich laut Schwarz viele Zeitarbeitsunternehmen an der Aktion und schalteten beispielsweise gemeinsam Werbung auf Straßenbahnen.

Keine Probleme

Welche rechtlichen Änderungen für die Zeitarbeitsbranche 2019 relevant sind oder noch werden erläuterte im Anschluss Dr. Martin Dreyer, stellvertretender iGZ-Hauptgeschäftsführer. Dreyer thematisierte auch das Teilhabe- und Chancengesetz sowie die sachgrundlose Befristung. Es bleibe, so Dreyer angesichts der Gesetzgebung, das Gefühl, die Bundesregierung löse Probleme, die gar nicht bestehen. In einer Aufzugspräsentation („Elevator Pitch“) stellten die Fördermitglieder des iGZ anschließend ihre Angebote von der Software bis hin zur Versicherung vor.

Fachforen

Rechtliche Irrtürmer und Fehlerquellen, Fördermittel der Bundesagentur für Arbeit und Mindestlöhne in der Zeitarbeit standen im Fokus dreier Foren, in denen Experten der Zeitarbeit über die jeweiligen Fachbereiche referierten.

Integration

Expertenwissen war anschließend auch bei einer Gesprächsrunde zu Vermittlung und Beschäftigung von ausländischen Arbeitnehmern gefragt. Der iGZ-Regionalkreisleiter für Thüringen, Florian Meyer, GeAt AG, Armin Zeller (Ulmer Zeitarbeit GmbH), Thomas Schlegtendal, Hoffmann Medical Service GmbH, sowie Judith Schröder (iGZ-Fachbereichsleiterin Arbeits- und Tarifrecht), sprachen über Chancen, Möglichkeiten und Integration, die die Zeitarbeitsbranche vor allem den ausländischen Arbeitnehmern biete.

Digitalisierung

Mit der Arbeitnehmerüberlassung mit Auslandsbezug, Was Digitalisierungsthemen für die Zeitarbeit in Zukunft bedeuten, Recruiting/Mitarbeitergewinnung anders aufziehen beschäftigten sich Syndikusrechtsanwalt Julian Krinke, Fachbereich Arbeits- und Tarifrecht, Tim Behrendt, Dexa Consult GmbH, und Jan-Eric Feldhaus, MONSTER, in ihren Fachforen im Rahmen des zweiten Fachforenblocks.

Entgelt

Die Prüfpraxis der Bundesagentur für Arbeit stand im Fokus eines Beitrags von RA Jörg Hennig, HK2 Rechtsanwälte, und Sebastian Reinert, stellvertretender iGZ-Fachbereichsleiter Arbeits- und Tarifrecht. Das juristische Duo nahm gezielt die BA-Schwerpunkte, Sanktionen und Strategien unter die Lupe. Auch die korrekte Gewährung von Entgelt und Entgeltersatz wurde mit Blick auf die Prüfpraxis der BA als wichtiger Aspekt von den beiden Referenten thematisiert.

Fragestunde

Mehrwert iGZ-Landeskongress: Im Rahmen einer Fragestunde beantworteten Judith Schröder, iGZ-Fachbereichsleiterin Arbeits- und Tarifrecht, sowie Sebastian Reinert, stellvertretender iGZ-Fachbereichsleiter Arbeits- und Tarifrecht, die vom Publikum am häufigsten gestellten rechtsfragen zum praktischen Alltag in der Zeitarbeitsbranche.

AÜG-Reform auf dem Prüfstand

Werner Stolz, iGZ-Hauptgeschäftsführer, beendete den von Marcel Speker, iGZ-Fachbereichsleiter Kommunikation, moderierten Landeskongress NRW mit seinem Schlusswort zu den vielen gesetzlcihen Regelungen: "Wenn man die gesetzlichen Regelungen für die Branche sieht wundert man sich, dass der Burnout in der Zeitarbeit nicht die Regel ist." Er glaube aber, dass die Branche in diesem Jahr vom Gesetzgeber in Ruhe gelassen werde, zumal im nächsten Jahr noch die Evaluation der AÜG-Reform auf der Agenda stehe.  (WLI)