Innovative Ansätze der Zeitarbeit werden weiterentwickelt
Da, so die Autorin, diese Bevölkerungsgruppe auch von der Bundesagentur für Arbeit nicht in den Statistiken zur Zeitarbeit erfasst wird, beruhen ihre Angaben teils auf Schätzungen. Siebenhüter interviewte für ihre Arbeit 116 Vertreter aus Betriebsräten, der Arbeitgeberschaft, „sonstige Experten“ und 31 zum Teil ehemalige Zeitarbeitnehmer mit Migrationshintergrund. Dabei stellte sie eine Benachteiligung aufgrund ethnischen und sprachlichen Hintergrunds fest.
Missbrauchsfälle
„Ohne Zweifel zeigen die Interviews mit den Zeitarbeitnehmern, dass es trotz zahlreicher Besserungen in der Zeitarbeitsbranche von der Lohnuntergrenze bis hin zur Angleichung des AÜG an die EU-Richtlinie zur Zeitarbeit immer noch Fälle von Missbrauch – wie in jeder anderen Wirtschaftsbranche auch – gibt“, reagierte iGZ-Hauptgeschäftsführer RA Werner Stolz auf die Ergebnisse.
iGZ hat längst reagiert
Der iGZ als mitgliederstärkster Arbeitgeberverband der Zeitarbeitsbranche wisse um derlei Problematiken – und habe längst reagiert: „In unserem jüngsten Tarifvertragswerk mit den DGB-Gewerkschaften haben wir nicht nur eine Klausel zur Verhinderung des Missbrauchs von Zeitarbeit vereinbart, sondern auch eine gemeinsame Einrichtung zur Sicherung und Förderung von Tariftreue sowie die Qualifizierung und Weiterbildung der Zeitarbeitnehmerschaft unterschrieben“, betonte der Hauptgeschäftsführer.
iGZ-Mittelstandsbarometer
Dass die iGZ-Mitgliedsunternehmen diese Themen ernst nehmen dokumentiere das Ergebnis des iGZ-Mittelstandsbarometers – die Ergebnisse stehen auf der Internetseite "iGZ-Mittelstandsbarometer" des iGZ. „Um die Anforderungen moderner Zeitarbeit möglichst effizient umzusetzen, haben sich außerdem mehrere Projektgruppen im iGZ gebildet, die unter anderem beispielsweise ethische Grundsätze und einen Kompetenzpass für Zeitarbeitnehmer entwickeln und realisieren“, verwies Stolz auf bereits laufende Projekte des iGZ. (WLI)