In der Schaltzentrale der Bildung
Bei Ina Knekties laufen die Drähte heiß. Angesichts der aktuellen Corona-Phase besteht erhöhter Gesprächsbedarf in der Seminarabteilung – bei Referenten und Teilnehmern gleichermaßen. Da ringen interne Referenten mit sich: Ist es überhaupt vertretbar, in der jetzigen Zeit ein Präsenz-Seminar anzubieten? Gleichzeitig wollen Seminarteilnehmer wissen, ob sie es wagen können, sich mit vielen anderen in einen Tagungsraum zu setzen. Oder doch lieber auf das nächste Online-Angebot warten? Für alle hat Ina Knekties ein Ohr, und jeder erhält eine vernünftige Antwort. Aber immer heißt es auch „Ruhe bewahren“ und vor allem: „freundlich bleiben“.
Doch das ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem prallgefüllten Tagesprogramm von Ina Knekties. Jahr für Jahr gibt die Weiterbildungs-Expertin des iGZ im Spätsommer den Startschuss zu den zentralen Referenten-Gesprächen des Verbands. Dreh- und Angelpunkt dieser Feedback-Gespräche mit den internen und externen Referenten ist die Frage: Welche Themen und Formate liefen gut, welche weniger gut? Dabei generiert die erfahrene Mitarbeiterin quasi ganz nebenbei völlig neue Bildungs-Themen. Die Organisation und Durchführung der einzelnen Gespräche beansprucht viel Zeit und organisatorisches Geschick, doch am Ende sind es genau diese persönlichen Kontakte, die wie Öl im Getriebe der Bildungsabteilung wirken. Es gibt aber auch den umgekehrten Weg: Dann melden sich potenzielle neue Referenten von sich aus in der Seminarabteilung. Und neue Referenten liefern häufig auch neue Formate, wie zum Beispiel Video-Clips, Micro-Learnings und Individual-Coachings.
Konkurrenz-Beobachtung
So durchläuft der Seminarbetrieb einen kontinuierlichen Prozess der Qualifizierung, Qualitätskontrolle, Modernisierung und der Selbst-Erneuerung. Das muss man mögen. Und dabei muss man sich darauf verstehen, regelmäßig zahlreiche Hebel gleichzeitig zu bedienen. Ganz wesentliches Element der alljährlichen Vorbereitung für das neue Bildungsprogramm ist die Konkurrenz-Beobachtung. Was machen andere Bildungsanbieter? Wo können wir von den „Großen“ der Bildungs-Szene lernen? All das will sorgfältig recherchiert, analysiert und schließlich konzeptionell umgesetzt sein. Eine echte Herausforderung.
Kürzere Lerneinheiten
Dabei sind kürzere Lerneinheiten eine völlig neue Aufgabe in der Schaltzentrale des Bildungsbetriebs. Erstmals steht in diesem Jahr das Performance-Marketing-Thema in der Personaldienstleistung mit sechs je eineinhalbstündigen Online-Sessions im Programm. Hinzu gesellt sich das Thema Onboarding für interne Mitarbeiter mit zwei je dreieinhalbstündigen Einheiten und schließlich ist das Employer-Branding-Thema neuerdings in zwei Stunden erlebbar. Will sagen: Dort, wo ich früher zwei Stunden mit dem PKW angereist bin, um sechs Stunden Wissen im Frontalunterricht zu tanken, kann ich nun ganz entspannt und zu einem Zeitpunkt meiner Wahl interaktiv Lernfortschritte am heimischen PC, oder besser noch, unterwegs in der Bahn über mein Smartphone oder den Tablet PC erzielen.
"Bildungs-Soirée"
Unterm Strich ist die Gestaltung des Seminarprogramms eine feine Sache. Besonders wenn man sich auf die intensive und immer kooperative Zusammenarbeit mit den Dozenten konzentriert. Aufwändig sind jedoch die Terminkoordination – zwei Online-Angebote dürfen niemals parallel laufen – sowie die Umsetzung in eine digitale Blätter-Sammlung. Jahr für Jahr gelingt es den Kollegen Ina Knekties und Frederic Tauch, auch mit Unterstützung von Fachbereichsleiter Prof. Dr. Jens Große, über 200 Termine zum lebenslangen Lernen bundesweit auf die Beine zu stellen. Große, der bereits mit vielen Dozenten in Kontakt steht, plant mehrere Termine, bei denen sich die Referenten im Rahmen einer „Bildungs-Soirée“ selbst in die lernende Rolle begeben können und sollen. So entstehenden wieder neue spannende Themen rund ums Lernen, die zu lebendigen Diskussionen führen und damit weitere wertvolle Verschaltungen im komplexen Seminarbetrieb bilden.
Über die Autorin
Bettina Richter ist ausgebildete Redakteurin. Nach ihrem High-School-Abschluss in den USA, dem Studium der Anglistik, Politikwissenschaften und Romanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie einem Studiensemester in Frankreich arbeitete sie als Pressereferentin und Online-Redakteurin in Politik und Verwaltung. Beim iGZ e.V. ist Bettina Richter für die Bereiche „PDK-Ausbildung“ und „Digitale Bildung“ zuständig. Im Rahmen der PDK-Azubi-Kampagne der Branchenverbände BAP e.V. und iGZ e.V. betreut sie den Instagram-Kanal @pdk_ausbildung.