iGZ-Vermittlungsplattform geht bald online
Der iGZ wird mit einer Vermittlungsplattform online gehen. Was genau hat es damit auf sich?
Wir machen in der schwierigen Coronazeit ein Angebot an die Branche, mit dem wir versuchen, Nachfrage und Angebot unkompliziert zusammen zu bringen. Kunden können ihre konkret beschriebenen Personalbedarfe dort einstellen und Zeitarbeitsunternehmen können dann entscheiden, ob sie eine passende Mitarbeiterin oder einen passenden Mitarbeiter haben. Mit einem anonymisierten Profil können sie sich dann an den Kunden wenden. Wenn es passt, kommt es zum Vertragsabschluss. Das müssen Personaldienstleister und Kunde dann aber außerhalb der Plattform organisieren.
Sie haben diese Plattform innerhalb von zwei Monaten konzipiert, entwickelt und getestet. Wie zuversichtlich sind Sie, dass Sie ein gutes Produkt am Start haben?
Die grundsätzlichen Überlegungen, die hinter dieser Plattform stehen, gehen auf einen Entwicklungsprozess zurück, der rund drei Jahre lang gedauert hat. Wir haben hier nichts mit der heißen Nadel gestrickt, sondern konnten auf unsere Überlegungen und Erfahrungen aus vielen Projektgruppensitzungen zurückgreifen. Trotzdem handelt es sich bei der Plattform natürlich um ein technisch schnell umgesetztes Produkt. Da kann es in den Abläufen dann immer doch zu Punkten kommen, bei denen man gegebenenfalls im laufenden Betrieb nachsteuern muss. Ich hoffe aber, dass wir die Funktionen soweit vernünftig aufgesetzt haben, dass das nicht oder kaum nötig sein wird.
Die Vermittlungsplattform beschränkt sich auf das Matching von Angebot und Nachfrage. Sind mittelfristig weitere Funktionalitäten denkbar?
Denkbar ist vieles. Wir haben eine „große Plattform-Lösung“ als Konzept bereits gedanklich stehen. Da geht es dann auch um das Handling von Vertragsabläufen. Wenn diese Vermittlungsplattform bei den Mitgliedern gut ankommt, haben wir sicherlich ein starkes zusätzliches Argument, diese Planungen auch umzusetzen. Man muss aber auch aufpassen: Wir wollen ja keinem Dienstleister ein bestehendes Geschäftsmodell wegnehmen, sondern die Alleinstellungsmerkmale des Verbandes effektiv für unsere Mitglieder ausspielen. So hatten wir es im vergangenen Jahr in Berlin auch auf der Mitgliederversammlung diskutiert.
Die neue Vermittlungs-Plattform steht der gesamten Branche und nicht nur den iGZ-Mitgliedern zur Verfügung. Wieso?
Wir haben uns angesichts der besonderen Herausforderungen, in der sich in der Coronakrise die gesamte Personaldienstleisterbranche befindet, für ein Signal der Solidarität und des Zusammenhaltes entschieden. Natürlich kennzeichnen wir es gegenüber den Kunden, wenn ihnen ein Angebot eines iGZ-Mitglieds zugeht. Und wir werden bei einem Betrieb der Plattform über das Jahresende hinaus auch noch einmal neu nachdenken, wie wir die Beteiligungsstruktur dann handhaben wollen. Aber bis dahin wollten wir dieses Produkt, das eine gemeinsame Initiative des iGZ und der PASS Consulting Group ist, der gesamten Branche kostenfrei anbieten.
Wie geht es denn nach Jahresende weiter mit der Plattform?
Das entscheiden letztlich die Nutzer. Wenn sie gut angenommen wird, steigt die Chance, dass wir sie auch nach dem Jahreswechsel weiter betreiben. Die große Herausforderung ist ja, dieses Angebot bei den Kunden bekannt zu machen. Wir haben erste Gespräche mit potenziellen Kunden hierzu bereits geführt. Die Plattform kommt bei ihnen von ihren Funktionalitäten her gut an. Auch die Tatsache, dass das Angebot komplett kostenfrei ist, wird positiv bewertet. Wenn es gelingt, Kunden dazu zu bewegen, ihre Bedarfe online zu stellen und die Mitglieder merken, dass es für sie einen Mehrwert bringt, gibt es keinen Grund, wieso es kein Erfolg werden sollte.
Ab wann wird die neue Plattform denn online sein?
Wir gehen am Montag, 6. Juli 2020, um 12 Uhr online. Ich denke mal, dann wird bei allen Beteiligten der Puls nochmal etwas steigen. Denn natürlich wünschen wir uns, dass das Projekt ein Erfolg wird und es den in der aktuellen Krise gebeutelten Personaldienstleistern auch eine Hilfe sein kann.